Bei den Regierungsratsersatzwahlen im Kanton Bern hat die SP am Sonntag einen ihrer beiden frei werdenden Sitze erfolgreich verteidigt. Ob die SVP die bürgerliche Wende am 3. April doch noch schaffen kann, entscheidet sich im 2. Wahlgang am 3. April.
Die absolute Mehrheit schaffte im ersten Wahlgang einzig SP-Mann Christoph Ammann (SP) mit 182’476 Stimmen. Die anderen fünf Kandidaten verpassten die Wahlhürde. SVP-Kandidat Lars Guggisberg erreichte zwar das zweitbeste Resultat (176’219 Stimmen), kann aber nicht zur Stichwahl antreten, weil er kein Bernjurassier ist.
Der nun noch freie Sitz ist gemäss Verfassung für den Berner Jura reserviert. Dafür in Frage kommen Pierre Alain Schnegg (SVP/154’217 Stimmen), Roberto Bernasconi (SP/152’081 Stimmen) und Patrick Gsteiger (EVP/43’192 Stimmen).
Die Ersatzwahl wurde nötig, nachdem die beiden amtierenden SP-Regierungsräte Philippe Perrenoud und Andreas Rickenbacher noch während der laufenden Legislatur ihren Rücktritt erklärten. Die SP verfügte bisher über 3 Sitze und stellte zusammen mit den Grünen (1 Sitz) die Mehrheit in der 7-köpfigen Kantonsregierung.
Die SVP wollte mit ihrem Zweierticket mindestens einen SP-Sitz zurück ins bürgerliche Lager holen, das bisher über drei Sitze verfügt (je 1 SVP, BDP und FDP).
Ob die bürgerliche Wende im 2. Wahlgang gelingen wird, ist offen. Dies wird auch von der Mobilisierung beider Lager abhängen. Am Sonntag lag die Wahlbeteiligung bei hohen 52,7 Prozent. Rot-Grün regiert den Kanton seit 2006. Das Parlament blieb aber stets bürgerlich dominiert.