Der FC Luzern und der FC St. Gallen haben bei unterklassigen Teams in den Cup-Sechzehntelfinals nichts zu lachen. Die erlösenden 1:0 bei Ticino Le Locle respektive bei Le Mont fallen nach 79 Minuten.
Die Fussballer von Ticino Le Locle sind in der interregionalen 2. Liga nach fünf Runden punktelos. Dem FC Luzern verlangten sie im Schweizer Cup jedoch alles ab. Luzerns 1:0 beim 3:0-Erfolg fiel nach 79 Minuten. Die unterklassigen Neuenburger wehrten sich etwa eine Stunde lang nach Kräften. Dann zollten sie der zunehmenden Müdigkeit Tribut. Die Mannschaft von Trainer Markus Babbel übernahm das Diktat, vergaben zunächst ein paar Chancen und gingen dennoch als klarer Sieger vom Platz.
Hierfür reichten ab der 79. Minute zwei Tore nach Standardsituationen und ein weiterer Treffer aus. Goalgetter Marco Schneuwly zeichnete sich als zweifacher Torschütze aus.
Roman Buess per Kopf
Die Young Boys waren vor drei Jahren beim unbequemen Challenge-League-Klub Le Mont in den Achtelfinals 1:4 untergegangen. Die Waadtländer spielten damals sogar noch in der Promotion League. Die Ostschweizer dagegen machten es bei ihrem jetzigen 1:0-Sieg ähnlich gut wie vor zwei Jahren, als sie sich gegen Le Mont in Baulmes ebenfalls knapp – 2:1 – durchsetzten.
Der Basler Stürmer Roman Buess, vom FC Thun in die Ostschweiz gekommen, erlöste seine Mannschaft rund eine Viertelstunde vor dem Ende, indem er eine schöne Kopfball-Stafette nach einem Corner aus nächster Nähe verwertete. Der Sieg war aufgrund der Spielanteile und der Chancen verdient. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff sah der St. Galler Verteidiger Kofi Schulz wegen einer Tätlichkeit im Gedränge an der Seitenlinie die Rote Karte.
GC mit früher Entscheidung
Im Unterschied zu Luzern machten die Grasshoppers beim Gastspiel beim Zürcher Zweitligisten Seuzach schon in der ersten Halbzeit Nägel mit Köpfen. Der 20-jährige Stürmer und U20-Internationale Nicolas Hunziker bedankte sich bei Trainer Pierluigi Tami für die Einsatzchancen mit den beiden Toren vor der Pause. Das 1:0 erzielte er mit dem Kopf, bei 2:0 nutzte er mit dem Fuss die perfekte Vorarbeit des ebenfalls jungen Dänen Lucas Andersen.
3500 Zuschauer im überfüllten Sportplatz Rolli sorgten für eine prächtige Stimmung. Die Aussenseiter erzielten Mitte der zweiten Halbzeit ein Tor, das wenige Augenblicke nach dem 0:3 fiel.
Klarer Sieg für Lugano B
Der FC Lugano trat mit einer auf jeder Position veränderten Mannschaft an und zog dennoch ohne Mühe in die Achtelfinals ein. Die Tessiner siegten beim Zweitligisten Gunzwil 4:1.
Gunzwil ist keine eigene Gemeinde mehr, seit es vor sieben Jahren mit dem den älteren Radiohörern vertrauten Nachbarn Beromünster fusioniert hat. Aber im Fussball ist das 1900 Einwohner kleine Luzerner Dorf unweit der aargauischen Grenze nicht zu unterschätzen. in der regionalen 2. Liga ist «Gonzbu» mit vier Siegen in vier Spielen gestartet. Es führt die Tabelle vor früheren traditionellen Erstligisten wie Emmen und Küssnacht an.
Die Luganesi liessen sich aber auch mit dem von Trainer Andrea Manzo aufgestellten zweiten Aufgebot von der regionalen Kraft nicht beeindrucken. Nach 23 Minuten hiess es schon 3:1, unter anderem dank zwei Foulpenaltys und zwei Toren des israelischen Stürmers Ofir Mizrachi. Später trug sich auch der Andres Ponce, ebenfalls Stürmer, als Doppeltorschütze ein. Das eine Tor, erzielt von Ibrahim Terzimustafic nach 19 Minuten zum 1:2, wird immerhin ein Highlight in der Gunzwiler Vereinsgeschichte bleiben. Und nachdem der Luganese Assan Ceesay nach 64 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, konnten sich die Luzerner bis zum Schluss noch ein paar Chancen erspielen.
Ticino Le Locle – Luzern 0:3 (0:0)
800 Zuschauer. – SR Pache . – Tore: 79. Juric 0:1. 83. Marco Schneuwly 0:2. 87. Marco Schneuwly 0:3.
Luzern: Omlin; Grether, Affolter, Sarr, Thiesson; Rodriguez, Kryeziu, Haas (80. Neumayr), Oliveira; Marco Schneuwly, Juric.
Bemerkungen: Luzern ohne Hyka (krank), Arnold, Lustenberger, Puljic, Costa und Rogulj (alle nicht im Aufgebot). Erstes Pflichtspiel von Francisco Rodriguez für Luzern.
Le Mont – St. Gallen 0:1 (0:0)
Baulmes. – 950 Zuschauer. – SR Fähndrich. – Tor: 79. Buess 0:1.
St. Gallen: Stojanovic; Hefti, Wiss (41. Gelmi), Haggui, Schulz; Aratore, Toko, Gaudino, Tafer; Chabbi (71. Bunjaku), Buess (95. Wittwer).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Mutsch, Herzog und Albrecht (alle verletzt). Rote Karte: 94. Schulz (Tätlichkeit). Verwarnungen St. Gallen: 21. Stojanovic (Spielverzögerung), 50. Aratore (Reklamieren), 68. Gaudino (Foul), 74. Haggui (Foul), 75. Toko (Reklamieren).
Seuzach – Grasshoppers 1:4 (0:2)
3500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Gut. – Tore: 8. Hunziker 0:1. 42. Hunziker 0:2. 64. Tabakovic 0:3. 66. Oergel 1:3. 75. Sigurjonsson 1:4.
Grasshoppers: Mall; Lavanchy, Basic, Zesiger, Antonov (80. Rhyner); Gjorgjev, Brahimi, Sigurjonsson; Caio (58. Tabakovic), Hunziker, Andersen (74. Sherko).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Pnishi, Källström (beide krank) und Bamert (verletzt). Lattenschuss: 89. Sherko. Verwarnung: 33. Lavanchy (Foul).
Gunzwil – Lugano 1:4 (1:3)
1500 Zuschauer. – SR Schärer.- Tore: 14. Ponce (Foulpenalty) 0:1. 17. Mizrachi 0:2. 19. Terzimustafic 1:2. 23. Mizrachi (Foulpenalty) 1:3. 56. Ponce 1:4.
Lugano: Russo; Padalino, Rouiller, Urbano, Belometti; Crnigoj, Rey, Vecsei (69. Guerchadi); Ceesay, Ponce, Mizrachi.
Bemerkungen: Lugano mit komplett veränderter Startformation im Vergleich zum letzten Meisterschaftsspiel in St. Gallen (2:0). 62. Kopfball von Ceesay an den Pfosten. Gelb-Rote Karte: 64. Ceesay.
Weitere Telegramme
Chiasso – Wohlen 1:0 (1:0). – 400 Zuschauer. – SR Schärli. – Tor: 44. Padula 1:0.
Stade Lausanne-Ouchy – Winterthur 0:3 (0:1). – 450 Zuschauer. – SR Dudic. – Tore: 36. Dessarzin 0:1. 77. Manuel Sutter 0:2. 92. Manuel Sutter 0:3.
Azzurri Lausanne – Kriens 2:3 (0:3). – 150 Zuschauer. – SR Skalonja.- Tore: 26. Hasanaj 0:1. 35. Sulejmani 0:2. 37. Fanger 0:3. 54. Chergoui 1:3. 93. Afonso 2:3. – Bemerkungen: 87. Gelb-Rote Karte gegen Brahimi (Azzurri Lausanne).
Binningen – Brühl St. Gallen 1:2 (1:0) – 450 Zuschauer. – SR Turkes. – Tor: 32. Fumagalli 1:0. 60. Riedle 1:1. 63. Sabanovic 1:2.