Vor etwas mehr als drei Monaten warf Italien Spanien in Achtelfinals aus dem EM-Turnier. Heute treffen die beiden grossen europäischen Fussballnationen bei der WM-Qualifikation wieder aufeinander.
Vierfacher Weltmeister gegen dreifacher Europameister: Vor dem ersten Duell mit Italien in der WM-Qualifikation steht Spanien heute Abend (ab 20.45 Uhr) in Turin der Sinn nach Revanche. Unvergessen ist die 0:2-Niederlage am 27. Juni in Saint-Denis, als die Italiener in den EM-Achtelfinals alle Träume der Spanier von einer erneuten Titelverteidigung zunichte machten.
Mit leichten Siegen gegen Israel beziehungsweise Liechtenstein waren die «Azzurri» und «La Roja» in die Qualifikation zur WM-Endrunde gestartet, nun wird es ernst. Denn nur der Gruppensieger reist 2018 direkt nach Russland, der Zweite muss in die Barrage. Da wollen die Spanier im direkten Vergleich lieber gleich an die EM 2012 anknüpfen, als sie die Italiener im Final in Kiew mit 4:0 vom Platz fegten.
Spanien bereits in Topform
«Wir werden uns nicht mit einem Remis zufriedengeben», versicherte für die Spanier der offensive Mittelfeldmann Vitolo im Interview der Sportzeitung «Marca». Der Profi von Europa-League-Seriensieger FC Sevilla war bei der EM nicht dabei und avanciert nun unter dem neuen Trainer Julen Lopetegui zur Stütze der Iberer. Er soll in Turin von Anfang an spielen.
Wie viele Fans setzt auch der 26-Jährige darauf, dass der Weltmeister von 2010 unter dem neuen Coach zu alter Stärke zurückfinden wird. Bei den ersten Spielen nach der EM präsentierte sich das Team um die Routiniers Gerard Piqué, Sergio Ramos und Andres Iniesta Anfang September bereits in Topform: Die als sehr stark eingeschätzten Belgier wurde auswärts mit 2:0 geschlagen, Liechtenstein ging im ersten WM-Qualifikations-Duell mit 8:0 unter.
Alvaro Morata kickt auf vertrautem Boden
In Turin wird Lopetegui wieder auf die Offensive setzen und Vitolo, Diego Costa und David Silva von Anfang an aufs Feld schicken. «Italien ist ein schwieriger Gegner. Wir werden sehr gut spielen müssen, sind aber vorbereitet», bekräftigt Napoli-Goalie Pepe Reina.
Einen Spanier werden die italienischen Spieler und wohl auch die Zuschauer besonders im Auge haben: Alvaro Morata, der von 2014 bis 2016 für Juventus Turin spielte, am Donnerstag also auf vertrautem Rasen kickt.
«Das ist ein schwieriges Spiel, es wird wichtig, aber nicht entscheidend», sagte Italiens Coach Giampiero Ventura. Nicht dabei ist Verteidiger Giorgio Chiellini, der wegen einer Roten Karte im Spiel gegen Israel pausieren muss.
Weiterhin nicht im Kader der italienischen Nationalmannschaft figuriert der wiedererstarkte Mario Balotelli. Trotz seiner zuletzt ansprechenden Leistungen beim von Lucien Favre trainierten Klub OGC Nizza nahm Ventura den 26-Jährigen nicht ins Aufgebot für die Partien am Donnerstag in Turin und drei Tage später in Skopje gegen Mazedonien.