Spanien muss auch nach Wahl Investoren hohe Renditen bieten

Auch der Machtwechsel im hoch verschuldeten Spanien sorgt an den Finanzmärkten nicht für mehr Vertrauen. Das Land konnte sich bei der ersten Anleihenemission nach dem klaren Wahlsieg der konservativen Opposition nur zu extrem hohen Zinsen Geld von Investoren leihen.

Vermag die Märkte nicht zu beruhigen: Der neue spanische Premier Mariano Rajoy (Archiv) (Bild: sda)

Auch der Machtwechsel im hoch verschuldeten Spanien sorgt an den Finanzmärkten nicht für mehr Vertrauen. Das Land konnte sich bei der ersten Anleihenemission nach dem klaren Wahlsieg der konservativen Opposition nur zu extrem hohen Zinsen Geld von Investoren leihen.

Bei einer Platzierung von Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit im Volumen von 2,01 Mrd. Euro wurde eine durchschnittliche Rendite von 5,11 Prozent fällig. Dies sind die höchsten Zinsen seit 14 Jahren. Bei der vorigen Auktion waren es nur 2,29 Prozent.

Nachfrage fünf Mal grösser als Angebot

Für Papiere mit einer sechsmonatigen Laufzeit und einem Volumen von 0,97 Mrd. Euro musste Spanien die Anleger mit 5,227 Prozent ködern, nach zuvor 3,30 Prozent. Das Interesse der Investoren vor allem nach den 6-Monats-Bonds war extrem hoch: Die Nachfrage übertraf das Angebot fast um das Fünffache.

Die gestiegenen Renditen spiegeln die Nervosität an den Märkten wider, an denen zuletzt neben den Schuldenländern am Rand der Euro-Zone auch Staaten aus dem Kerngebiet wie Frankreich und Österreich mit steigenden Zinsen für ihre Anleihen konfrontiert waren. Die Marke von sieben Prozent gilt als Obergrenze für eine auf Dauer tragfähige Refinanzierung an den Kapitalmärkten.

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