Italien kann vorerst aufatmen: Am Donnerstag konnte sich das hoch verschuldete Land zu deutlich günstigeren Konditionen frisches Geld beschaffen. Der gleiche Trend zeichnete sich in Spanien ab.
Italien gilt in der Euro-Schuldenkrise als Dreh- und Angelpunkt. Zuletzt waren die Risikoprämien auf ein Niveau gestiegen, das Experten nicht für langfristig erträglich halten. Italien muss sich allein in diesem Jahr mehr als 300 Mrd. Euro frisches Geld beschaffen, um auslaufende Schulden zurückzahlen zu können.
Spaniens Schuldensituation ist zwar deutlich entspannter als in Italien. Wegen grosser Probleme im heimischen Bankensektor gilt das Land aber ebenfalls als gefährdet und konnte sich zuletzt ebenfalls nur zu deutlich schlechteren Konditionen refinanzieren.
Insgesamt nahm Italien am Donnerstag 12 Mrd. Euro durch Papiere mit einer Laufzeit von einem halben und einem ganzen Jahr auf, teilte das italienische Finanzministerium in Rom mit. Damit wurde der Zielwert erreicht.
Tiefere Zinsen
Nach dem Sparprogramm von Regierungschef Mario Monti sind die Zinsen für italienische Staatsanleihen stark gesunken: Mit einer einjährigen Anleihe wurden 8,5 Mrd. Euro aufgenommen, die Rendite lag mit 2,735 Prozent so niedrig wie seit Juni nicht mehr. Am 12. Dezember hatte die Rendite bei einer vergleichbaren Auktion noch bei 5,952 Prozent gelegen.
Italien verkaufte zudem Anleihen mit einer Laufzeit von einem halben Jahr im Wert von 3,5 Mrd. Euro. Die Rendite lag hier bei 1,644 Prozent.
Ohne Probleme verlief auch die Versteigerung neuer spanischer Staatsanleihen. Dabei sammelte Madrid sogar doppelt so viel Kapital ein wie anvisiert. Dies geht aus Zahlen des Finanzministeriums hervor. Die Nachfrage war robust, die Renditen gingen deutlich zurück. Angesichts der angespannten Lage infolge der Schuldenkrise kann das Auktionsergebnis als positives Signal gewertet werden.
Mit drei mittelfristigen Staatsanleihen nahm Spanien insgesamt knapp 10 Mrd. Euro ein. Angepeilt war eine halb so grosse Summe. Die Anleihen laufen drei, vier und fünf Jahre