Spanien will die Sanierung seines angeschlagenen Bankensektors ohne EU-Hilfen bewältigen. „Eine europäische Rettungsoperation ist nicht notwendig“, sagte die Budgetstaatssekretärin Marta Fernández Currás am Montag in Madrid.
„Der Prozess der Rekapitalisierung der Banken ist angelaufen.“ Der Staat werde die Mittel zur Verfügung stellen, die notwendig seien.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Sanierung der angeschlagenen Grossbank Bankia den spanischen Staat nun eine Rekordsumme von mehr als 23 Mrd. Euro kosten soll. Das teilverstaatlichte Geldinstitut kündigte an, dass es die Madrider Regierung um eine weitere Finanzhilfe von 19,0 Mrd. Euro bitten werde.
Dies sehe ein Sanierungsplan vor, den die Bank der Regierung unterbreiten werde. Das Unternehmen hatte vor zwei Jahren bereits 4,5 Mrd. Euro aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds FROB erhalten.
Der nun nötig Betrag übertrifft bei weitem die schlimmsten Befürchtungen der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy. Wirtschaftsminister Luis de Guindos war kürzlich davon ausgegangen, dass für die Sanierung des gesamten Bankensystems in Spanien weniger als 15 Mrd. Euro erforderlich seien.