Die spanische Börsenaufsicht nimmt einen massiven Ausverkauf von Aktien der verstaatlichten Bankia unter die Lupe: Knapp 50 Millionen Aktien wurden am Donnerstag gehandelt – das war das Zweieinhalbfache der verfügbaren Anteilsscheine.
Angesichts des hohen Volumens werde nun geprüft, ob Regeln gebrochen worden seien, teilte die Börsenaufsicht in Madrid mit. Die aussergewöhnlichen Geschäfte waren von einem rapiden Kurssturz um 51,4 Prozent begleitet – was den Verdacht auf Leerverkäufe nährte, bei denen Spekulanten auf sinkende Kurse setzen.
Leerverkäufe sind in Spanien verboten. Am kommenden Dienstag muss das Geldhaus noch ein Mal neue Aktien ausgeben – die letzte Phase der frischen Geldaufnahme von insgesamt 15,5 Milliarden Euro.
Bankia ist zum Symbol für den Niedergang des spanischen Bankensektors geworden. Das Geldhaus entstand 2010 durch den Zusammenschluss von sieben angeschlagenen Sparkassen. Im vergangenen Jahr musste das Institut schliesslich selbst verstaatlicht werden.
Seitdem sind 18 Milliarden Euro aus dem Europäischen Rettungsfonds in die Bank gepumpt worden, um den Zusammenbruch zu verhindern. Verbunden mit den Hilfen der Europartner ist eine Restrukturierung der Bank.