Der frühere spanische Umweltminister Jaume Matas ist wegen Verwicklung in eine Finanzaffäre hinter Gittern. Matas habe im Gefängnis von Segovia rund 70 Kilometer nordwestlich von Madrid seine neunmonatige Haftstrafe angetreten, teilte Anwältin Pilar Gómez Pavón mit.
Matas hatte als Regierungschef der Balearen einem befreundeten Journalisten auf illegale Weise zu einem zusätzlichen Einkommen als Redenschreiber verholfen. Deshalb war der heute 57-Jährige 2012 wegen Amtsmissbrauchs zunächst zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde später herabgesetzt.
Erst Anfang Juli hatte die konservative Madrider Regierung ein Gnadengesuch des ehemaligen Parteifreunds von Ministerpräsident Mariano Rajoy von der Volks-Partei PP abgewiesen. Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón hatte zuvor angekündigt, dass er keine wegen Korruptionsvergehen verurteilte Politiker begnadigen werde.
Die Justiz hatte es abgelehnt, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Das Landgericht in Palma de Mallorca begründete dies damit, dass der Ex-Minister keine Reue gezeigt habe und gegen ihn noch zahlreiche weitere Verfahren wegen Korruptionsvergehen hängig seien.
Matas war von 1996 bis 1999 und von 2003 bis 2007 Chef der Regionalregierung der Balearen und von 2000 bis 2003 spanischer Umweltminister.