Der grösste Fischereikonzern Europas, Pescanova, ist pleite. Pescanova beschäftigt weltweit rund 10’000 Mitarbeiter und ist einer der grössten Lebensmittelkonzerne der iberischen Halbinsel.
Man suche ein Abkommen mit den Gläubigern, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, teilte das Unternehmen am Montag am Firmensitz im Pontevedra im Nordwesten Spaniens mit. Zur Fangflotte gehören mehr als 90 Schiffe. Die Gruppe leidet unter anderem stark unter der Wirtschaftskrise in Spanien.
Das Überleben von Pescanova sei für Spanien «absolut notwendig», sagte der Minister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt, Miguel Arias Cañete, in einer ersten Reaktion am Abend in Madrid. Er hoffe, dass bald eine Lösung gefunden werden könne, fügte er an.
Seit Wochen sorgt der Konzern für negative Schlagzeilen. Die Pescanova SA hatte bereits Unregelmässigkeiten bei ihrer Buchhaltung eingeräumt. Die Schulden bei Banken könnten höher sein, als in den Büchern ausgewiesen, und in die Milliarden gehen.
Die spanische Finanzmarktaufsicht CNMV gab dem Unternehmen aus Galizien bis Montagmitternacht Zeit, um die Unregelmässigkeiten zu klären. Am Ende meldete Pescanova Insolvenz an.