Spaniens Regierung gibt grünes Licht für „Bad Bank“

Spanien lagert die faulen Wertpapierbestände seiner Geldhäuser in eine „Bad Bank“ aus und macht damit einen wichtigen Schritt zur Sanierung des maroden Finanzsektors.

Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos (Archiv) (Bild: sda)

Spanien lagert die faulen Wertpapierbestände seiner Geldhäuser in eine „Bad Bank“ aus und macht damit einen wichtigen Schritt zur Sanierung des maroden Finanzsektors.

Das Institut soll Ende November oder Anfang Dezember starten und für 10 bis 15 Jahre Bestand haben, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Freitag. Zuvor hatte die Regierung die Bankenreform beschlossen.

Die Gründung einer Bad Bank, die Schrottpapiere aus dem maroden Bankensektor aufnehmen soll, ist eine zentrale Voraussetzung für die Auszahlung der Milliarden-Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm.

Institute können faule Papiere künftig an die Bad Bank auslagern. Dies soll nach Worten von de Guindos für einen bestimmten Preis geschehen, den die spanische Zentralbank festlegen soll. Im Gegenzug für die Assets erhalten die Banken Bargeld, Schuldtitel oder Aktien.

Berg von faulen Krediten wächst

Langfristig solle die Bad Bank Gewinne machen. Ziel der Reform sei, dass die Anteilseigner für die Bankenrettung aufkämen, sagte der Minister. Zudem sollten Privatinvestoren Anteile der Bad Bank übernehmen.

Seit der jahrelange Immobilienboom in Spanien vor vier Jahren jäh endete, wächst der Berg an faulen Darlehen stetig. Das Land befindet sich in einer tiefen Rezession und hat in Brüssel massive Finanzhilfen zur Stützung des Bankensektors beantragt.

Die EU hat dem stattgegeben und bis zu 100 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Die genaue Summe, die benötigt wird, ist allerdings noch unklar. Der entsprechende Antrag der Spanier steht aus.

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