Spanier demonstrieren gegen neue Sparmassnahmen der Regierung

Bei einer Grossdemonstration in Madrid haben tausende Spanier gegen die neuen Sparmassnahmen der Regierung protestiert. Die Demonstranten versammelten sich unter dem Motto „Sie wollen das Land ruinieren, das müssen wir verhindern“ im Zentrum der spanischen Hauptstadt.

Menschen gehen in Spanien aus Protest auf die Strasse (Bild: sda)

Bei einer Grossdemonstration in Madrid haben tausende Spanier gegen die neuen Sparmassnahmen der Regierung protestiert. Die Demonstranten versammelten sich unter dem Motto „Sie wollen das Land ruinieren, das müssen wir verhindern“ im Zentrum der spanischen Hauptstadt.

Zahlreiche Demonstranten trugen bunte Fahnen bei sich und Banner mit Aufschriften wie „Wenn du gewinnen willst, höre nicht auf zu kämpfen“ und „Rajoy beklaut uns“. Die grossen spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT hatten für den Abend zu Demonstrationen in mehr als 80 spanischen Städten aufgerufen.

Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte vor einer Woche ein neues Paket angekündigt, mit dem der Haushalt bis Ende 2014 um 65 Milliarden Euro entlastet werden soll. Unter anderem sollen die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent angehoben, das Weihnachtsgeld für Staatsbedienstete für dieses Jahr gestrichen und die Arbeitslosenhilfe gekürzt werden.

Bereits in den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Demonstrationen, an denen sich viele Staatsbedienstete wie Polizisten und Feuerwehrleute beteiligten.

Spaniens Haushaltsminister Cristóbal Montoro verteidigte die neuen Sparmassnahmen am Donnerstag gegen Kritik. „Es gibt kein Geld in den öffentlichen Kassen für Leistungen des Staates“, sagte Montoro vor dem Parlament in Madrid. „Wir müssen auf das verzichten, was wir nicht finanzieren können.“ Mit den Reformen werde Spanien künftig besser in der Lage sein, sich selbst zu finanzieren.

Spanien hatte am 25. Juni offiziell Hilfe aus dem Euro-Hilfsfonds EFSF für seine Banken beantragt.

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