Im wieder aufgeflammten Gibraltar-Streit zwischen London und Madrid haben spanische Fischer gegen das Vorgehen der britischen Behörden protestiert. Begleitet von Schiffen des spanischen Küstenschutzes fuhren mehr als 50 Fischer am Sonntag mit ihren Kuttern zu einem Fanggebiet, das von Gibraltar beansprucht wird.
Die Regierung des britischen Überseegebiets hatte dort Ende Juli mehr als 70 Betonblöcke ins Meer werfen lassen, um zu verhindern, dass die Spanier dort ihre Schleppnetze auswerfen. Spanien verschärfte daraufhin die Kontrollen am Grenzübergang nach Gibraltar.
Mehrere britische Patrouille-Boote hinderten die Fischer daran, die umstrittene Fangzone zu erreichen, wie die spanische Nachrichtenagentur EFE meldete. Die Besatzungen der spanischen und britischen Schiffe hätten sich gegenseitig beschimpft. Es sei aber zu keinen gewaltsamen Zwischenfällen gekommen.
Der britische Premierminister David Cameron hatte die Europäische Union aufgefordert, möglichst rasch Beobachter nach Gibraltar zu schicken. Der Felszipfel an der Südspitze der Iberischen Halbinsel gehört seit rund 300 Jahren zu Grossbritannien, wird aber von Spanien beansprucht.