Spanische Jesuskind-Lotterie verteilt 840 Millionen Euro

Nach der Weihnachts-Lotterie hat auch die Jesuskind-Lotterie am Dreikönigstag im krisengeschüttelten Spanien einen Geldregen beschert. Insgesamt 840 Millionen Euro (gut eine Milliarde Franken) wurden am Sonntag in verschiedenen Regionen des Landes ausgeschüttet.

Die Champagnerkorken knallten und knallen wohl immer noch (Bild: sda)

Nach der Weihnachts-Lotterie hat auch die Jesuskind-Lotterie am Dreikönigstag im krisengeschüttelten Spanien einen Geldregen beschert. Insgesamt 840 Millionen Euro (gut eine Milliarde Franken) wurden am Sonntag in verschiedenen Regionen des Landes ausgeschüttet.

Der Hauptgewinn entfiel in diesem Jahr vor allem auf Spieler im Madrider Vorort Alcorcón sowie in der Mittelmeerstadt Alicante. Dort teilten sich Spanier, die privat oder über Vereine Beteiligungen an Zehntellosen erworben hatten, 79 Millionen Euro. Auch Madrid, Murcia, Teneriffa und León bekamen nach Veranstalter-Angaben kleinere Teile des Gewinns ab.

In Alcorcón 15 Kilometer südwestlich von Madrid gingen Hunderte Menschen nachmittags auf die Strassen, um den Geldregen in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro zu feiern. Es knallten unzählige Champagnerkorken, viele Menschen weinten vor Freude.

Glückliche Arbeitslose und Verschuldete

Auch Arbeiter Antonio, der 200’000 Euro bekommt, konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Meine Frau und eine meiner drei Töchter sind arbeitslos“, erzählte er spanischen Medien. Nun wolle sich die Familie erstmal eine Reise gönnen.

Eine Beamtin, die im Dezember aufgrund der Sozialkürzungen zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen kein Weihnachtsgeld bekommen hatte, gewann ebenfalls 200’000 Euro. Sie konnte ihr Glück aber zunächst gar nicht fassen: „Ich glaube es noch nicht. Besser als das geht gar nicht“, stammelte sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur efe.

Im Gegensatz zu früheren Jahren, als die Gewinner sich Träume wie ein Eigenheim oder ein teureres Auto erfüllen wollten, sagten viele jetzt: „Mit dem Gewinn will ich Schulden begleichen.“

20 Prozent Steuern

Einen kleinen Wermutstropfen müssen die Glücklichen verkraften: Anders als die Begünstigten der Weihnachtslotterie, die sogar 2,5 Milliarden Euro ausgeschüttet hatte, müssen die Gewinner der Jesuskind-Lotterie 20 Prozent Steuern zahlen. Diese fallen im Zuge der Sparmassnahmen seit dem 1. Januar auf alle Gewinne über 2000 Euro an.

Sowohl die Weihnachtslotterie, die die grösste und älteste der Welt ist und kurz vor Heiligabend 2012 zum 200. Mal stattfand, als auch die zweite Sonderziehung am Dreikönigstag locken einen Grossteil der 46 Millionen Spanier jedes Jahr vor die Fernseher. Die Ziehung am 6. Januar wird in Anlehnung an das von den Heiligen Drei Königen besuchte Jesuskind „El Niño“ genannt.

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