Spanische Regierung verlangt keine Transparenz vom Königshaus

Die konservative spanische Regierung will nicht, dass das Königshaus die Öffentlichkeit über Privataktivitäten des Monarchen Juan Carlos informieren muss. Das geplante Gesetz zur Transparenz der öffentlichen Verwaltung enthalte keine Regeln für das Königshaus, erklärte Staatssekretär José Luis Ayllón am Samstag.

Heftige Diskussionen nach dem Unfall von König Juan Carlos (Archiv) (Bild: sda)

Die konservative spanische Regierung will nicht, dass das Königshaus die Öffentlichkeit über Privataktivitäten des Monarchen Juan Carlos informieren muss. Das geplante Gesetz zur Transparenz der öffentlichen Verwaltung enthalte keine Regeln für das Königshaus, erklärte Staatssekretär José Luis Ayllón am Samstag.

Damit wies er alle Forderungen nach einer Offenlegung der private Tätigkeiten des Königs zurück. „Die Monarchien sind den Transparenzgesetzen nicht unterworfen“, erklärte er. Als Beispiel nannte Ayllón die Monarchie in Grossbritannien.

Juan Carlos war nach einer Elefantenjagd in Botswana im Safari Camp gestürzt und hatte sich die Hüfte gebrochen. Die Nachricht löste einen Sturm der Empörung aus. Viele Spanier kritisierten, dass ihr Monarch sich auf einer kostspieligen Reise vergnügte, während sie selbst unter der Wirtschaftskrise leiden.

Die spanische Öffentlichkeit war erst über den Jagdausflug informiert worden, nachdem der König sich in einer Madrider Klinik eine Hüftoperation unterzogen hatte.

Das spanische Königshaus hält die Privataktivitäten des Königs traditionell geheim. Nach der massiven Kritik an seinem Verhalten hatte sich Juan Carlos am Mittwoch öffentlich beim Volk entschuldigt.

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