Die spanische Königstochter Cristina wird im Verfahren um ihre mögliche Verwicklung in einen Finanzskandal von einem der renommiertesten Juristen in Spanien verteidigt.
König Juan Carlos bat den Anwalt Miquel Roca, einen der Urheber der spanischen Verfassung, persönlich darum, die Verteidigung seiner Tochter zu übernehmen. Der 72-jährige Katalane bestätigte am Freitag in Barcelona, dass er den Auftrag annehmen werde.
Roca hatte von 1977 bis 1995 für die katalanischen Nationalisten (CiU) dem spanischen Parlament angehört und gilt als ein Vertrauter des Monarchen. Die 47-jährige Cristina war vom Ermittlungsrichter José Castro im Skandal um ihren Ehemann Iñaki Urdangarín zu einer «Verdächtigen» erklärt und zu einer Vernehmung vorgeladen worden. Der Ex-Handballer Urdangarín steht im Verdacht, Steuergelder in Millionenhöhe unterschlagen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft erhob am Freitag Einspruch gegen die Entscheidung des Richters. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Infantin mit den Geschäften ihres Mannes zu tun gehabt habe, betonte die Behörde. Daraufhin ordnete der Ermittlungsrichter an, die Vernehmung Cristinas zu verschieben, bis über den Einspruch der Staatsanwaltschaft entschieden worden sei.