Plant Daniel Craig den grossen Befreiungsschlag? Endlich weg von James Bond – stattdessen eine Charakterrolle in der Jonathan-Franzen-Verfilmung «Purity»? Die Spekulationen blühen.
Es ist wie im Krimi: Erstmal ist alles unklar. Nicht ausgeschlossen, dass falsche Fährten gelegt werden – um die Spannung zu erhöhen. Noch jagt der Brite mit der energischen Kinnpartie in «Spectre» im Namen Ihrer Majestät das Böse – soll für Daniel Craig jetzt etwa Schluss sein mit James Bond?
Als erstes liessen die beiden US-Magazine «Variety» und «Deadline» die Bombe platzen. Der 47-jährige Craig plane den Wechsel ins Charakterfach. Es heisst, er solle in den USA in einer TV-Serien-Adaption von Jonathan Franzens Roman «Purity» mitspielen. Zwar sei noch nicht alles unter Dach und Fach, doch neben Franzen selbst solle Todd Field das Drehbuch schreiben, als Produzent wird Scott Rudin genannt – hochkarätig.
Hängt Craig nach zehn Jahren James Bond an den Nagel? Mit aller Vorsicht und mit britischer Zurückhaltung nähert sich der Londoner «Independent» dem Thema: «Falls er in ‹Purity› auftreten sollte, bedeutet das nicht notwendigerweise, dass er nicht zurückkommt und James Bond spielt.»
Eine Stufe auf der Treppe zum Oscar
Allerdings: Eine Rolle in «Purity» wäre so etwas wie ein Befreiungsschlag – weg vom ewigen Bond-Image. Franzen beschreibt das Schicksal einer jungen, ziellosen Frau, die sich Pip nennt, ihren Vater nicht kennt, mit ihrer klammernden Mutter hadert und unter Studienschulden leidet. Auf ihren Reisen lernt sie den Deutschen Andreas kennen, der wiederum eine Art Julian Assange – und das ist auch die Rolle, die vermeintlich Craig spielen soll.
«Für einen Schauspieler mit Ambitionen muss es einfach irgendwann auch ein Oscar sein», hatte Craig schon vor Jahren einmal gesagt. Als 007 käme er wohl niemals zum Oscar – eine Rolle in «Purity» aber könnte ihm den Weg zu anderen Filmrollen und damit vielleicht zum begehrtesten Filmpreis der Welt ebnen.
Craigs Manager hüllen sich in Schweigen.