Spannende Gratwanderung: Inzestdrama beim Filmfest Cannes

Die französische Regisseurin Valérie Donzelli will in Cannes einen der Hauptpreise holen. Sie habe mit ihrem ungewöhnlich inszenierten Inzestdrama «Marguerite et Julien» gute Chancen, findet sie.

Anais Demoustier spielt im Film «Marguerite and Julien» der französischen Regisseurin Valérie Donzelli (Bild: sda)

Die französische Regisseurin Valérie Donzelli will in Cannes einen der Hauptpreise holen. Sie habe mit ihrem ungewöhnlich inszenierten Inzestdrama «Marguerite et Julien» gute Chancen, findet sie.

Lose basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Donzelli in «Marguerite et Julien» die Geschichte der Geschwister Marguerite und Julien de Ravalet. 1603 wurden sie wegen Ehebruchs und Inzest in Paris zum Tod verurteilt.

Donzelli ergreift überraschend klar Partei für die Geschwister. Was den Film vor allem unter den anderen bisherigen Cannes-Beiträgen herausstechen lässt, ist die Erzählform: Der Regisseurin gelingt ein zeitloses und universalgültiges Plädoyer für die Liebe, gegen alle gesellschaftlichen und moralischen Konventionen.

Donzelli ist eine von nur zwei Regisseurinnen im Wettbewerb des Filmfestivals Cannes. 19 Filme konkurrieren um den begehrten Hauptpreis. Die Goldene Palme wird am 24. Mai vergeben.

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