Nach den Bürgermeisterstichwahlen am Pfingstsonntag in drei Südtiroler Gemeinden stehen spannende Regierungsbildungen bevor. Gewählt wurde in Bozen, Meran und in Leifers.
In Bozen siegte Amtsinhaber Luigi Spagnolli. Er setzte sich gegen seinen Herausforderer, den von Mitte-Rechts-Parteien unterstützten Alessandro Urzi, durch. In Bozen verteilen sich die 45 Sitze auf 18 Parteien. Die bisherige, unter Beteiligung der SVP regierende Koalition Spagnollis verfügt seit dem Urnengang nur über 19 Sitze.
In Bozen lag die Wahlbeteiligung an der Stichwahl nur bei 41 Prozent. Vor zwei Wochen hatten noch 57,8 Prozent der 78’460 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht.
In Meran gibt es mit Paul Rösch den ersten Grünen Bürgermeister Südtirols. Die SVP kommt auf neun Mandate und hat damit die relative Mehrheit. Die Grünen verfügen über acht Mandate. Der 60-jährige Rösch erhielt 60,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 40,8 Prozent. Vor 14 Tagen waren noch 56,4 Prozent der 29’335 Wahlberechtigten zu den Urnen geschritten.
Rösch ist Direktor des Landesmuseums für Tourismus («Touriseum») in der mit fast 39’000 Einwohnern zweitgrössten Gemeinde des Landes. Die SVP hatte für die Wahl des Gegenkandidaten Gerhard Gruber auch auf ein Wahlbündnis mit drei italienischen Parteien gesetzt. Im ersten Wahlgang war Gruber mit 24,4 Prozent knapp vor Rösch gelegen.
Sieg für Herausforderer
Im mehrheitlich italienischen Leifers unterlag Mitte-links-Bürgermeisterin Liliana Di Fede ihrem Mitte-rechts-Herausforderer Christian Bianchi. Die Demokratische Partei der bisherigen Ortschefin erreichte sechs Sitze, die SVP – die auf eine Wahlempfehlung verzichtet hatte – fünf Mandate.
Die Lega Nord, die Bianchi unterstützt hatte, kam vor 14 Tagen auf nur vier Mandate. Das Duell zwischen Bianchi und Di Fede war übrigens nicht das erste: vor fünf Jahren hatte sich Di Fede durchgesetzt. Die Wahlbeteiligung lag in Leifers bei 49,2 Prozent. Vor 14 Tagen waren noch 64,8 Prozent der 13’169 Wahlberechtigten wählen gegangen.
Die Regierungsbildungen müssen innerhalb von 60 Tagen abgeschlossen sein. Ansonsten drohen Neuwahlen.