Spannungen zwischen USA und China bei Ostasien-Gipfel

Die Ambitionen der USA in Asien haben China verärgert und den Ostasien-Gipfel in Indonesien überschattet. Chinas Ministerpräsident suchte am Samstag am Rande des Gipfels ein klärendes Gespräch mit US-Präsident Barack Obama.

Gruppenbild beim ASEAN-Gipfen 2011 (Bild: sda)

Die Ambitionen der USA in Asien haben China verärgert und den Ostasien-Gipfel in Indonesien überschattet. Chinas Ministerpräsident suchte am Samstag am Rande des Gipfels ein klärendes Gespräch mit US-Präsident Barack Obama.

Zu dem Gipfel in Nusa Dua auf der Insel Bali kamen die zehn Länder der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) mit Vertretern aus China, Japan, Indien, Südkorea, Australien, Neuseeland und erstmals auch Russland und den USA zusammen.

Besonders die neue US-Truppenpräsenz in der Region stösst auf Widerstand der Chinesen. Die USA haben die Stationierung von 2500 Soldaten in Nordaustralien angekündigt. Am Freitag überstellte das US-Verteidigungsministerium Indonesien 24 gebrauchte F-16-Kampfjets, um die Luftverteidigung des Landes zu stärken.

Streitpunkt rohstoffreiches Gebiet

China ärgert vor allem die Einmischung der USA in den Territorialstreit im Südchinesischen Meer. China beansprucht das rohstoffreiche Gebiet, ebenso wie Taiwan, die Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei.

„Wir haben keine Ansprüche, wir stellen uns auf keine Seite“, sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Tom Donilon. Aber die USA hätten als pazifische Macht, als Handelsmacht und als Seemacht „ein Interesse an freier Seeschifffahrt, freiem Handel und der friedlichen Lösung von Konflikten“.

Wen versuchte vergeblich, das Thema zum Tabu zu erklären. „Aussenstehende sollen sich nicht einmischen, unter keinen Umständen“, sagte er. „Der Ostasien-Gipfel ist ein Forum für regionale Wirtschaftskooperation und nicht ein Tribunal für Streitigkeiten über komplexe Sicherheits- und Seefragen“, schrieb die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Obama wertet Reise als Erfolg

Auch in Wirtschaftsfragen hielt Obama nicht hinterm Berg. Er erinnerte China an seine Verantwortung für das Wachstum der Weltwirtschaft und mahnte Peking, seine Währung zum Wohl der Weltwirtschaft nicht künstlich billig zu halten, berichtete das Weisse Haus später.

Obama wertete seine Reise in der wöchentlichen Radio-Ansprache als Erfolg. Er habe die wirtschaftlichen Beziehungen vertieft und die Grundlage für 130’000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Milliardenaufträge für den Flugzeugbauer Boeing und den Konzern General Electric könnten die US-Exporte um rund 39 Milliarden Dollar steigern.

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