Der Nachrichten- und Informationsanbieter Thomson Reuters hat seinen operativen Quartalsgewinn vor allem dank Einsparungen gesteigert. In den letzten drei Monaten des Jahres 2012 kletterte der bereinigte Gewinn auf 497 Mio. Dollar von 445 Mio. im Vorjahresquartal.
Der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft stieg um zwei Prozent auf 3,36 Mrd. Dollar, wenn man Währungsschwankungen nicht berücksichtigt. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum im prozentual niedrigen einstelligen Bereich.
„Wir gehen in das Jahr 2013 mit mehr Vertrauen und einer sehr viel stärkeren Basis“, erklärte Konzernchef James Smith. Die unter Druck stehende Sparte Financial & Risk, die das Nachrichten- und Datengeschäft mit Banken und Börsenmaklern umfasst, steigerte ihren Quartalsumsatz leicht um ein Prozent.
Die Zahl der beim Kunden installierten Eikon-Informationssysteme stieg bis zum Ende des Quartals auf insgesamt 33’900, ein Plus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Eikon ist eines der wichtigsten neuen Produkte des Konzerns für Finanzmarktkunden. Konkurrent auf diesem Markt ist vor allem der US-Anbieter Bloomberg.
Bereich „Finance and Risk“ betroffen
Trotz der positiven Zahlen will der Konzern 2500 Stellen streichen, wie am Mittwochabend bekannt wurde. Betroffen sei der Bereich „Finance and Risk“ (Finanzen und Risiko), sagte Unternehmenschef Smith bei einem Treffen mit Börsenexperten.
Die Abteilung, die grösste innerhalb des Konzerns, erstellt Börsen- und Finanzinformationen. Smith sagte, es handele sich „nicht um einfache Entscheidungen, aber wir müssen unsere Kostenstruktur an die Bedürfnisse unserer Kunden anpassen“. Die Stellen sollten bis Jahresende gestrichen werden.
Der Jobabbau soll es nach Smiths Angaben ermöglichen, das Geschäftsergebnis im laufenden Jahr zu halten. Für das erste Quartal hat Thomson Reuters aussergewöhnliche Belastungen von 100 Mio. Dollar für Ausgaben im Zusammenhang mit Entlassungen eingeplant.
Thomson Reuters war 2008 aus der Fusion der britischen Nachrichtenagentur Reuters und des kanadischen Informationskonzerns Thomson entstanden.