Bei den Filmfestspielen von Cannes muss in den nächsten Tagen unfreiwillig improvisiert werden: Juwelendiebe haben aus einem Hotelzimmer Schmuckstücke im Millionenwert gestohlen. Sie sollten eigentlich den Superstars noch mehr Glanz verleihen.
Juwelendiebe haben bei den Filmfestspielen in Cannes einen spektakulären Coup gelandet: Aus einem Hotelzimmer des südfranzösischen Mittelmeerorts wurden in der Nacht zum Freitag Schmuckstücke der Schweizer Luxusgütermanufaktur Chopard im Millionwert gestohlen. Sie waren als Leihgabe für berühmte Festivalstars gedacht.
Julianne Moore, Lana Del Rey oder Cindy Crawford hatten bereits an den ersten Tagen Schmuck des Traditionsunternehmens getragen. Ob kurzfristig gleichwertiger Ersatz organisiert werden konnte, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen Chopard gab bis zum späten Nachmittag keine Stellungnahme zu der Tat ab.
Nach der ersten Ermittlungen der Polizei hatten sich der oder die Täter am frühen Freitagmorgen Zugang zu dem von einer Chopard-Mitarbeiterin angemieteten Hotelzimmer verschafft. Offensichtlich ungestört konnten sie dann den Safe ausbauen und fortschaffen.
Film als Vorbild
Besondere Aufmerksamkeit erweckte der Diebstahl, weil Chopard nicht nur Schmuck für die Stars, sondern auch den Filmpreis «Goldene Palme» stellt. Die mehr als 20’000 Euro teure Trophäe aus 118 Gramm Gold soll sich jedoch nicht im Tresor befunden haben. Sie wird zum Abschluss des Festivals in einer Woche an den Macher des besten Wettbewerbsfilms übergeben.
Französische Medien sahen sich bei der spektakulären Tat an den Kultfilm «Über den Dächern von Nizza» (1955) mit Cary Grant und Grace Kelly erinnert. Er erzählt von einem ehemaligen Juwelendieb, dessen Arbeitsweise von einem Newcomer nachgeahmt wird – und von den Funken, die zwischen ihm und einer amerikanischen Millionärstochter sprühen. Der Film wurde teilweise im Hotel Carlton in Cannes gedreht.