Spekulationen über US-Kunden setzen Kantonalbanken an der Börse zu

Spekulationen um unversteuerte ausländische Vermögen haben den Aktienkursen der meisten börsenkotierten Kantonalbanken zugesetzt. So verloren die Papiere der St. Galler Kantonalbank (SGKB) bis am frühen Nachmittag 3,6 Prozent an Wert.

Filiale der St. Galler Kantonalbank (Archiv) (Bild: sda)

Spekulationen um unversteuerte ausländische Vermögen haben den Aktienkursen der meisten börsenkotierten Kantonalbanken zugesetzt. So verloren die Papiere der St. Galler Kantonalbank (SGKB) bis am frühen Nachmittag 3,6 Prozent an Wert.

Der Aktienkurs der Waadtländer Kantonalbank (BCV) gab um 3,2 Prozent nach. Gar um 7,3 Prozent brach der Partizipationsschein der Basler Kantonalbank (BKB) ein.

Nachdem der Bundesrat vergangene Woche einen Vorschlag zur Lösung des Steuerstreits mit den USA vorgestellt hatte, wurde am Wochenende in der Presse darüber spekuliert, dass eine viel grössere Zahl an Banken unversteuerte Gelder amerikanischer Kunden entgegengenommen haben könnte, als dies bisher vermutet wurde.

Eine besonders aktive Rolle sollen dabei die Kantonalbanken gespielt haben. Einigen Instituten drohen empfindliche Bussen.

NZZ spricht von bis zu 15 betroffenen Kantonalbanken

Laut der «NZZ am Sonntag» sollen 10 bis 15 Kantonalbanken in erheblichem Umfang Gelder von US-Bürgern entgegengenommen haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Aussagen eines anonymen Bankiers, der aus dem Umfeld jener 14 Institute stammt, die bereits mit den US-Steuerbehörden in Verhandlungen stehen; die Kantonalbanken von Zürich und Basel gehören zu dieser Gruppe.

Von Branchenkennern werde oft die BCV als weiteres Staatsinstitut genannt, das besonders aktiv im Akquirieren von US-Kunden gewesen sein soll, schreibt die Zeitung. Aber auch die St.Galler Kantonalbank gilt als gefährdet, da sich deren Tochter Hyposwiss ebenfalls um US-Kunden bemüht haben soll. Die Bank erklärte bisher, sie wisse nicht, ob die US-Behörde Untersuchungen gegen sie eingeleitet habe.

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