Der laufende US-Wahlkampf dürfte der wohl teuerste in der Geschichte des Landes werden. Zwei Milliarden Dollar sind mittlerweile für die Kampagnen von US-Präsident Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney eingegangen.
Die Kandidaten selbst sammelten 1,7 Milliarden Dollar ein, wie aus den am Donnerstagabend (Ortszeit) vorgelegten Spendenberichten hervorgeht. Zusätzlich sind seit Anfang 2011 durch Lobbyistengruppen 300 Millionen Dollar aufgebracht worden.
2008 hatten die beiden Kandidaten eine inflationsbereinigte Summe von 1,8 Milliarden Dollar eingesammelt.
Obama gibt Stimme ab
Unterdessen gab Obama bereits seine Stimmen ab. „Ich kann Ihnen nicht sagen, für wen ich gestimmt habe“, meinte ein sichtlich aufgeräumter Obama am Donnerstag im Wahllokal in seiner Heimatstadt Chicago.
Obama ist der erste Präsident in der US-Geschichte, der vor dem Wahltag an die Urne ging. Er hatte seine Wahlkampftour eigens zur vorzeitigen Stimmabgabe unterbrochen.
Auch der Mann aus dem Weissen Haus musste sich zunächst ausweisen. „Ich bin froh, dass ich meinen Führerschein erneuert habe“, sprach er in die laufenden TV-Kameras. Er scherzte auch über seine grauen Haare, von denen auf dem Führerschein-Bild noch nichts zu sehen sei.
Die elektronische Stimmabgabe dauerte einige Minuten – neben dem Präsidenten musste er auch über Kongressabgeordnete abstimmen.
Obama nutzte den Auftritt zur Werbung für eine frühe Stimmabgabe vor dem 6. November. Grund: Zu den Frühwählern zählen meist besonders viele Demokraten. Auch Obamas Ehefrau Michelle gab bereits unlängst ihr Votum ab, per Briefwahl aus dem Weissen Haus.