Spiegel des Lago Maggiore steigt auf mehr als 196 Meter

Bis Mittwochmittag ist der Spiegel des Lago Maggiore bei Locarno auf über 196 Meter über Meer gestiegen. Und noch hört der Regen nicht auf, der am Sonntagabend eingesetzt hat. Locarno und auch die Gemeinde Gambarogno am anderen Schweizer Seeufer haben sich gerüstet.

Passanten auf einem Steg über einer überschwemmten Locarner Strasse (Bild: sda)

Bis Mittwochmittag ist der Spiegel des Lago Maggiore bei Locarno auf über 196 Meter über Meer gestiegen. Und noch hört der Regen nicht auf, der am Sonntagabend eingesetzt hat. Locarno und auch die Gemeinde Gambarogno am anderen Schweizer Seeufer haben sich gerüstet.

In Locarno wurden Strassen in der Nähe des Seeufers für den Verkehr gesperrt. Zivilschützer hatten schon am Dienstag Stege für Fussgänger ausgelegt. Auch in Gambarogno auf der gegenüberliegenden Seeseite sind die Behörden gerüstet, wie sie mitteilten. Sollten Evakuationen nötig sein, stehe eine Zivilschutzanlage bereit.

Am frühen Nachmittag lag der Pegelstand des Lago Maggiore in Locarno bei 196,12 Meter, wie der BAFU-Internetseite zu entnehmen war. Gemäss dem neusten Naturgefahrenbulletin des Bundes wird erwartet, dass der Pegel bis Donnerstag auf maximal 196,5 Meter ansteigen wird.

Der bisher höchste Stand des Lago Maggiore oder Langensees liegt bei 197,58 Metern, wie ein Vertreter des Geologischen Instituts der Tessiner Fachhochschule SUPSI sagte. Erreicht worden war dieses Maximum im Oktober 2000.

Nach Pause neuer Regen erwartet

Ab Donnerstagmorgen werde es zu einer zweitägigen Regenpause kommen, sagte ein MeteoSchweiz-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. In der Nacht von Freitag müsse man dann aber bereits wieder mit intensivem Dauerregen rechnen.

Allerdings sinke am Wochenende die Schneefallgrenze im Süden auf 1200 bis 1300 Metern ab, so dass mehr Wasser als Schnee gebunden werde. Dies könne vorübergehend für Entspannung der Hochwasserlage an den Tessiner Seen sorgen, sagte der MeteoSchweiz-Sprecher.

Im Mittel- und Südtessin fielen seit Sonntag 120 bis 150 Millimeter Regen, im Centovalli gar rund 300 Millimeter, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Naturgefahrenbulletin schreibt. Das BAFU rechnete am Mittwochmittag mit weiteren 60 bis 80 Millimetern Niederschlägen bis Donnerstagvormittag.

Für Locarno und das Locarnese besteht nach wie vor sehr grosse Hochwassergefahr, das entspricht der höchsten Alarmstufe des Warnsystems. Grosse Gefahr (Stufe 4) herrscht am Luganersee.

Zugverkehr unterbrochen

Einschränkungen gibt es auch beim Bahnverkehr im Tessin und von Mailand (I) ins Wallis. Erdrutsche und Hochwasser hätten den Zugverkehr in Norditalien massiv eingeschränkt, sagte SBB-Sprecherin Donatella Del Vecchio auf Anfrage. Die Züge auf der Simplonlinie verkehren nur bis Domodossola (I). Wie lange die Störung daure, sei derzeit offen.

Auf der Linie Cadenazzo TI – Luino (I) muss mit Verspätungen gerechnet werden, da hier eine Erdrutschgefahr besteht, wie die SBB am Mittwochmorgen mitteilte. Die Zugstrecke verläuft direkt zwischen dem Berghang und dem Ufer des Lago Maggiore. Sie verbindet das Tessin mit dem Flughafen Mailand Malpensa (I).

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