Spiel gegen die Slowakei und die Nerven verloren

Das Nationalteam verabschiedet sich unrühmlich vom Deutschland Cup in Augsburg. Die Schweizer unterliegen der Slowakei 0:4. Das Team von John Fust verliert zuerst das Spiel und dann die Nerven.

Bauchlandung: Der Schweizer Romain Loeffel (oben) kämpft vergeblich gegen den Slowaken Patrik Lusnak (Bild: SI)

Das Nationalteam verabschiedet sich unrühmlich vom Deutschland Cup in Augsburg. Die Schweizer unterliegen der Slowakei 0:4. Das Team von John Fust verliert zuerst das Spiel und dann die Nerven.

Bis am frühen Samstagnachmittag hatten die Schweizer im Bayerischen zu gefallen gewusst. Nach dem Auftaktsieg gegen Deutschland (3:2) führten die Schweizer gegen die USA bis 14 Minuten vor Schluss mit 4:1. Mit einem Sieg gegen die Amerikaner hätten die Schweizer zum dritten Mal nach 2001 und 2007 (jeweils unter Coach Ralph Krueger) den Deutschland Cup gewonnen. Am Ende verliessen die Schweizer Augsburg aber ganz, ganz klein. Die Partie gegen die USA ging noch mit 4:5 nach Verlängerung verloren. Und zum Abschluss folgte am Sonntag gegen die Slowakei eine miserable Vorstellung. Gegen die Slowaken, die vorher beide Turnierspiele verloren hatten, resultierte ein 0:4. Die Niederlage hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.

Schon der Auftakt ins Spiel war nicht mehr gut, obwohl sich den Schweizern in den ersten 25 Minuten durchaus Chancen boten. Aber sie spielten viel passiver als an den ersten beiden Tagen. Die Leistungsbereitschaft stimmte nicht mehr. Die Slowaken, die im Gegensatz zur Schweiz am Sonntag das Turnier nicht mehr gewinnen konnten, wirkten viel motivierter.

Am Anfang des Schweizer Untergangs stand ein irreguläres Tor. Das 1:0 durch Andrej Stastny hätte nicht zählen dürfen, weil ein paar Sekunden vorher den Puck die Angriffszone klar verlassen hatte. Die Referees übersahen jedoch das Offside. Die Schweizer ärgerten sich gewaltig über den Fehlentscheid. Und später, als die Felle immer weiter davon schwammen, verloren die Schweizer die Nerven. Für den Tiefpunkt sorgte der Berner Stürmer Simon Moser, der sich am Ende des zweiten Abschnitts in einer Aktion 50 Strafminuten einhandelte. So etwas gab es in der Geschichte der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft in über 100 Jahren noch nie! Wegen Mosers Ausraster mussten die Schweizer die ersten zehn Minuten des Schlussabschnitts mit einem Mann weniger bestreiten. In dieser Phase kassierten sie in doppelter Unterzahl in der 43. Minute das mehr als vorentscheidende 0:3.

Schweizer Möglichkeiten, der Partie einen anderen Verlauf zu geben, gab es einzig zu Beginn des Spiels. Larri Leeger besass nach zwölf Sekunden die erste Torchance. Luca Cunti bot sich nach fünf Minuten die Möglichkeit zum 1:0. Nach sieben Minuten traf Lino Martschini nur den Pfosten. Und beim Stand von 0:1 kamen Reto Suri (14.), Lukas Stoop und Simon Moser (23.) sowie Inti Pestoni (24.) noch zu Ausgleichschancen.

Der dreitägige Deutschland-Cup und die interimistische Nationalmannschaftszeit von Coach John Fust endete also mit einer negativen Bilanz von nur einem Sieg aus drei Partien. Im Dezember am Schweizer Vierländerturnier in Arosa wird ein neuer Mann, vermutlich Felix Hollenstein, interimistisch an der Bande stehen.

Nächster Artikel