Im Achtelfinal-Rückspiel der Copa Libertadores zwischen den Boca Juniors und River Plate kommt es zu einem Eklat. Der Einsatz von Pfefferspray oder Tränengas im Spielertunnel einen Spielabbruch.
Die Duelle zwischen Boca und River gehören zu den hasserfülltesten in der Welt des Fussballs. Wie es der Spielplan in Meisterschaft und südamerikanischer Champions League wollte, trafen die Erzrivalen aus Buenos Aires in den letzten zwölf Tagen drei Mal aufeinander.
Am Donnerstag gingen die Supporter von Boca im mit 50’000 Fans gefüllten Heimstadion Bombonera definitiv einen Schritt zu weit. Fernsehbilder zeigten, wie sie den «Schlauch» aufrissen, eine Art Plastiktunnel, der die Gäste sicher zum Spielfeld hätte führen sollen. Die «Fans» liessen eine reizauslösenden Substanz hinein, die sich über die Ventilation ausbreitete. Auf anderen Bildern war zu sehen, wie sich Leonardo Ponzio und Leonel Vangioni die Augen rieben und wie weitere Spieler mit Wasser das Gesicht von der Substanz zu befreien versuchten.
Nach 70 Minuten wurde entschieden, die Partie nicht wieder anzupfeifen und stattdessen beim Stand von 0:0 abzubrechen. Für die River-Spieler ging der Spiessrutenlauf weiter: Weil sie mit diversen Gegenständen beworfen wurden, konnten sie das Spielfeld erst nach einer weiteren Stunde verlassen. Vier Akteure wurden mit Verbrennungen und Sehstörungen hospitalisiert.
Das Hinspiel hatte River 1:0 gewonnen. Wie der Achtelfinal gewertet wird und wer in der nächsten Runde auf den brasilianischen Vertreter Cruzeiro Belo Horizonte treffen wird, soll am Freitag entschieden werden. Boca gehört nach sechs Siegen in den sechs Gruppenspielen zu den Favoriten auf den siebten Copa-Libertadores-Titel der Vereinsgeschichte.