Eröffnungsspiele sind selten berauschend. Heute Abend könnte es aber historisch defensiv werden. Wer sich die Lust am Fussball nicht nehmen lassen will, sollte darauf achten, dass das Rahmenprogramm stimmt – deshalb ab in die Hinterhof Bar.
Polen hat ein Tormonster im Sturm. Gerne würde Trainer Franciszek Smuda diesen Robert Lewandowski beim Eröffnungsspiel (18 Uhr) von der Leine lassen, aber da gibt es ein Problem: Er hat Respekt vor der Verteidigung der Griechen.
Griechenland hat sich bereits 2004 zum Titel gemauert, nun scheinen sich noch Armierungseisen verlegt zu haben. Es ist so schlimm, dass ein befreundeter Wirt selbst in diesen Krisenzeiten für jedes Tor seiner Griechen ein Bier spendiert.
Und der polnische Trainer Smuda versprüht trotz des Drucks an der Heim-EM alles andere als Offensivgeist. Natürlich würden wir gerne gewinnen, sagte er an der Pressekonferenz, «aber ist es ein Eröffnungsspiel, und wir würden auch bei einem Unentschieden im Rennen bleiben».
Vor dieser Euro hat die Schweiz nicht gerade eine Euphorie gepackt, mit dem Eröffnungsspiel dürfte sich dies nicht schlagartig ändern. In solchen Momenten ist es besonders wichtig, wenn man nicht alleine vor dem Fernseher über mauernde Griechen und betonierende Polen jammert. Der Fussballsommer könnte vorbei sein, bevor er richtig angefangen hat. Deshalb: ab in die Hinterhof Bar.
Philosophieren, jammern, schreien und vor allem das Leid über den angedrohten Devensivtanz teilen. Das Sportmuseum Schweiz, die TagesWoche und die Hinterhof Bar freuen sich auf einen herrlichen Fussballsommer und sind überzeugt: Gemeinsam überstehen wir auch dieses fussballtechnisch unglaublich überragende und spannende Eröffnungsspiel ohne Herzinfarkt.
Eine gute Seite hat die Aussicht auf das historische Eröffnungsspiel Mauern gegen Betonieren übrigens: Das zweite Spiel – Russland gegen Tschechien (20.45 Uhr) – wird uns auf jeden Fall vorkommen wie ein Offensivspektakel.
Zur Sicherheit gibt es das erste Youtube-Battle. Teams kämpfen dabei mit Video-Fundstücken um die Gunst des Publikums. Aber am besten selber anschauen: Heute Abend in der Hinterhof Bar.