«Spieltag 8» trifft «Gesagt ist gesagt 11»

Aus purer Vorfreude auf das Wochenende legen wir heute die Vorschau auf den Spieltag und unsere Zitatesammlung zusammen. Inhalt: Neues aus der persönlichen Hölle des Gianluigi Buffon – und was das mit Schweden und der neuen Frisur von Wayne Rooney zu tun hat. «Wenn Spanien gegen Kroatien 2:2 spielt, dann können alle schmunzeln.» Nein, er […]

Der Mann hat es nicht einfach. Gianluigi Buffon ist sozusagen in einem Strudel der Unentschieden gefangen.

Aus purer Vorfreude auf das Wochenende legen wir heute die Vorschau auf den Spieltag und unsere Zitatesammlung zusammen. Inhalt: Neues aus der persönlichen Hölle des Gianluigi Buffon – und was das mit Schweden und der neuen Frisur von Wayne Rooney zu tun hat.

«Wenn Spanien gegen Kroatien 2:2 spielt, dann können alle schmunzeln.»

Nein, er ist wahrlich nicht zu beneiden, der arme Gianluigi Buffon. Bloss weil er bei einem Freund, der rein zufälligerweise einen Kiosk mit Wettannahmestelle besitzt, für 1,58 Millionen Euro zwanzig Rolex-Uhren gekauft hat, sieht er sich mit dem Verdacht konfrontiert, er könnte selbst gewettet haben. Für den Nationalgoalie Italiens ist das ein klassisches Déjà-vu: Bereits 2006 hatte er zugeben müssen, dass er auf Sportanlässe gewettet hatte. Natürlich aber nie auf Spiele, an denen er selbst beteiligt war.

Nun quält Buffon ein weiteres Flashback. Gleich nach dem 1:1 gegen Kroatien muss er sie wieder im Kopf gehabt haben, diese unglaublichen Szenen, die sich während der Euro 2004 abspielten. Damals, als Antonio Cassano in der 94. Minute des letzten Gruppenspiels gegen Bulgarien das vermeintlich erlösende 2:1 gelang. Und sich die Gemütslage der Italiener dennoch innert Sekunden von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt wandelte.

Italien war trotz des Last-Minute-Sieges ausgeschieden, weil sich Dänemark und Schweden just mit jenem Resultat trennten, das beide Teams in die Viertelfinals brachte. Mattias Jonson hatte in der 89. Minute zum 2:2 für die Schweden getroffen. Über die Hälfte der italienischen Bevölkerung glaubte danach an eine Verschwörung der beiden Nordländer.

Das Grauen könnte sich wiederholen

Und jetzt das: Trennen sich Spanier und Kroaten im letzten Spiel der Gruppe C mit einem 2:2 oder einem höheren Unentschieden, dann erleiden die Italiener dasselbe Schicksal wie 2004. Dann können sie gegen die inferioren Iren so hoch gewinnen wie sie wollen, sie müssen nach Hause reisen.

Möglich macht das die Regel der Uefa, gemäss der bei Punktgleichheit von drei Teams eine Rangliste aus den Direktduellen dieser drei erstellt wird. Und da kämen dann Kroatien, Spanien und Kroatien jeweils auf zwei Zähler. Das Torverhältnis der Italiener steht fest. Sie bleiben bei 2:2. Spanien und Kroatien stehen derzeit jeweils bei 1:1. Bei einem 2:2 würden sie beide aufgrund der im Vergleich zu Italien höheren Zahl erzielter Tore weiterkommen.

Nun könnte der wohlwollende Beobachter einfach dem Möhlemer Ivan Rakitic glauben, der in seiner Funktion als kroatischer Nationalspieler erklärt hat:

«Im heutigen Fussball kann man nicht rechnen.»

Dumm nur, wenn man wie Gianluigi Buffon ganz offensichtlich auf etwas andere Erfahrungen zurückblickt. Oder wie hat der 34-Jährige doch vor der EM zu abgesprochenen Unentschieden doziert?

«Ich bin schon lange dabei. In gewissen Situationen sagt man sich: besser zwei Verletzte als ein Toter. Dann kommen alle auf ihre Rechnung.»

In diesem Falle hiesse das dann: alle ausser Italien.

Hoffnung macht den Italienern wenigstens, dass diesen Spaniern irgendwie niemand zutraut, ein derart mieses Ding durchzuziehen. Und die Verbindungen zwischen Kroatien und Spanien sind auch nicht so eng wie zwischen Dänen und Schweden.

So, und damit hätten wir endlich den Schlenker auf die beiden Partien des achten Spieltages geschafft. Hier sind nämlich die Schweden im Einsatz. Bloss dass für sie nach der Startniederlage gegen die Ukraine heute ein 2:2 gegen England (20.45 Uhr) eigentlich zu wenig wäre.

Wichtig wäre ein schwedischer Sieg für uns vor allem aus optischer Sicht: Das Team mit Zlatan Ibrahimovic hat nämlich die mit Abstand schönsten Trikots an die EM mitgenommen (zumindest die Auswärtsvariante, die sie gegen die Ukraine getragen haben).

Bei den Engländern fehlt noch einmal der gesperrte Wayne Rooney. Was extrem schade ist, trägt der Stürmer von Manchester United nach seiner Haartransplantation derzeit doch eine Frisur spazieren, von der man seine Augen kaum lösen mag.

Im Vorabendspiel um 18 Uhr treffen die im Startspiel gegen England (1:1) masslos enttäuschenden Franzosen auf Andrij Schewtschenko.

Als Ort, um die Spiele in würdiger Atmosphäre geniessen zu können, empfehlen wie immer den Hinterhof unseres Vertrauens.

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