Nicola Spirig bleibt alleinige Goldmedaillengewinnerin im olympischen Frauen-Triathlon vom 4. August.
Das Sportschiedsgericht (CAS) wies einen Rekurs der Schweden für eine zweite Goldmedaille für die offiziell zweitklassierte Lisa Norden ab.
Der Triathlon-Weltverband ITU hat laut CAS keine eigenen Reglemente beim Entscheid und der Bestimmung von Gold und Silber verletzt. Es handle sich um einen „Spielfeld“-Entscheid, bei dem weder Willkür noch Bösartigkeit zugrunde lägen.
Das olympisches Komitee von Schweden und der schwedische Triathlon-Verband hatten vom CAS verlangt, dass er Lisa Norden ex-aequo mit Nicola Spirig die Goldmedaille zuspricht. Zu diesem Fall fand am Freitagabend eine dreistündige Anhörung vor dem CAS statt. Für die Schweiz nahmen Missionschef Gian Gilli und Triathlon-Nationaltrainer Iwan Schuwey an der Anhörung teil.
In ihrer Beschwerde argumentieren die schwedischen Verbände, Nordens Körper verdecke Spirig, so dass ihre Position auf dem Foto nicht genau zu bestimmen sei. Spirig hatte nach Auswertung des Zielfotos das Rennen mit „weniger als 15 Zentimetern Vorsprung“ gewonnen. Auf dem Zielfoto ist ersichtlich, dass Spirig die Ziellinie mit einem Bein zuerst überschreitet. Mit dem Oberkörper befinden sich beide Athletinnen auf gleicher Höhe, wobei Norden den Oberkörper hiefür nach vorne wirft.
Die zweite, für die Auswertung aber nicht massgebende Kamera für Nonstop-Aufnahmen als Backup, fiel aus. Der Schweizer Nationaltrainer Iwan Schuwey sagt: „Der schwedische Trainerstab hatte den Entscheid am Renntag sofort akzeptiert. Ein schwedischer Coach beschied mir, dass Spirig mit einem Vorsprung von neun Hundertstelsekunden gewonnen hatte. Es gab keinen Protest. Erst zwei Tage später folgte der Rekurs wegen des Torsos.“