Die Skigebiete haben dieses Wochenende dank den idealen Wetterverhältnissen so viele Besucher gehabt wie selten im März. Nicht nur in den Berggebieten kam man in den Genuss von blauem Himmel, milden Temperaturen und viel Sonnenschein: Die Schweiz erlebte ein erstes Frühlingswochenende.
Einzig die Bise trübte am Samstag mancherorts das Wetterglück: Im Mittelland blies der Wind im Schnitt mit 50 bis 60 km pro Stunde, wie Felix Blumer, Meteorologe bei SRF Meteo, der Nachrichtenagentur sda sagte. Am Sonntag wehte der Wind hingegen nur noch schwach.
Der Himmel war fast in der ganzen Schweiz wolkenlos, nur am Samstagmorgen gab es lokale Nebelfelder vor allem in der Ostschweiz.
Der Sonnenschein sorgte für angenehme Temperaturen: Im Flachland war es am Samstag zwischen 14 und 15 Grad warm. Am höchsten stieg das Thermometer in Sitten mit 17,5 Grad. Am Sonntag war es an den meisten Orten noch leicht wärmer als am Vortag, wie Blumer bereits am frühen Sonntagnachmittag sagen konnte.
Wer dieses Wochenende drinnen verbrachte, muss nicht verzagen: Bis und mit Freitag sollten in der ganzen Schweiz sonnige und oft wolkenlose Verhältnisse mit komfortablen Temperaturen herrschen, sagte Blumer. Für Dienstag und Mittwoch sagt der Experte eine wieder stärkere Bise voraus, die mancherorts zu Nebelfelder führen könnte. Ende Woche sollte die Bise laut Blumer wieder abklingen.
«Bestes Wochenende des Winters»
Die guten Wetterprognosen lockte viele Wintersportler in die Berge: Im Skigebiet Hoch-Ybrig in der Innerschweiz zählten die Bergbahnbetreiber täglich 6000 Gäste – normalerweise tummeln sich an einem Märzwochenende zwischen 4500 und 5000 Besucherinnen und Besucher auf den Pisten. Es seien Rekordzahlen, sagte Geschäftsführer Wendelin Keller.
Im Skigebiet Grindelwald-Männlichen gab es das «beste Wochenende des ganzen Winters», wie Heidi Schürmann von der Männlichenbahn sagte. Das schöne Wetter und die immer noch guten Schneeverhältnisse hätten ihnen viele Besucher beschert. Die beiden Tage seien «sensationell» und eines der besten Wochenenden des Winters, gewesen, sagte Hanspeter Wenger von den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg.
Viele Gäste, aber keine Rekordzahlen, gab es auch im Skigebiet Lauchernalp und Verbier im Wallis – ein Vertreter von «Téléverbier» sprach von einem «Grossandrang».
Vom Wetterglück profitierte auch der 46. Engadin Skimarathon: Über 12’000 Langläuferinnen und Langläufer nahmen am Samstag am Rennen bei S-chanf GR teil – die zweitgrösste Teilnehmerzahl in der Geschichte des Anlasses.
30 Kilometer Stau
Der Andrang in die Wintersportorte machte sich auch im Strassennetz bemerkbar. Ab 15 Uhr nahmen am Sonntag die Staus zu, wie der Verkehrsinformationsdienst viasuisse am Abend meldete.
Auf der Autobahn A9 kam es wegen des Rückreiseverkehrs aus dem Wallis nach einem Unfall bei Chexbres zu einem Stau von vorübergehend 30 Kilometern Länge.
Auch aus Graubünden Richtung Zürich mussten Reisende zwischen Chur-Süd und Reichenbach Wartezeiten von eineinhalb Stunden hinnehmen und bei der Rückreise aus dem Berner Oberland war ebenfalls Geduld gefragt.