Für den Sportartikelhersteller Intersport ist 2011 einer der schlechteste Winterstarts aller Zeiten. Schneit es bis Anfang Dezember nicht europaweit, fällt der Umsatz unter 10 Milliarden Euro, sagt Intersport-Chef Franz Julen der Zeitung „Sonntag“ im Interview.
„Die 10-Milliarden-Schallgrenze können wir nur halten, wenn spätestens Anfang Dezember der Winter in ganz Europa Einzug hält. Sonst wir es sehr sehr hart“, so Franz Julen.
Ende Oktober lagen die Umsätze flächenbereinigt vier Prozent zurück. Doch die Unterschiede von Land zu Land sind gross und varieren von plus 18 bis zu minus 10 Prozent. „Auch wenn es kaum zu glauben ist, aber in Griechenland liegen wir 6 Prozent im Plus“, sagt der Chef des weltgrössten Sportartikelhändlers.
Einkaufstourismus ist auch ein Thema
Dies bestätige seine Einschätzung, dass Sportartikelhersteller mehr vom Wetter als von der Konjunktur abhängen. Bei Sport- und Freizeitausgaben spare der Konsument zuletzt. Innerhalb der gesamten Intersport-Gruppe leide die Schweiz zusammen mit Holland am meisten. Der Einkaufstourismus, bedingt durch den starken Franken, setze auch dem Sporthandel zu.
Zwar seien Sportartikel mit Ausnahme von Skis und Skischuhen durch Währungsvorteile rund drei Prozent günstiger geworden, während sie in Europa durch die höheren Produktionskosten im Fernen Osten gestiegen sind. Doch die Preisunterschiede gegenüber dem Ausland seien immer noch zu gross. „Auf den Sommer hin muss und wird es weitere Anpassungen geben“, so Julen.
Baldige Preissenkungen in der Schweiz werden aber vom Wetter abhängen. Die Lager der Händler sind voll. Schneit es nicht bald, werden Waren vergünstigt. „Je später es schneit, desto früher sinken die Preise.“