Swiss Olympic erhält vom Sportparlament an dessen ausserordentlichen Versammlung in Ittigen BE grünes Licht zur Lancierung einer Olympia-Kandidatur mit «Sion 2026».
Nun ist offiziell, was grundsätzlich bereits seit mehreren Wochen klar ist: Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports, wird sich mit «Sion 2026» um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele in neun Jahren bewerben. Nachdem sich vor etwas mehr als einem Monat bereits der Exekutivrat von Swiss Olympic deutlich (12:1 Stimmen) für eine Olympia-Kandidatur mit Sitten als Host-City ausgesprochen hatte, tat ihm dies das Sportparlament im Haus des Sports in Ittigen BE gleich.
Das oberste Organ von Swiss Olympic stützte den Vorentscheid des Exekutivrats mit 78:0 Stimmen der Delegierten der anwesenden olympischen Mitgliedsverbände. Bestätigt wurde auch der zweite vom Exekutivrat am 7. März getroffene Entscheid, wonach Swiss Olympic mit 8 Millionen Franken aus seiner Reserve ein Drittel des Budgets von insgesamt 24 Millionen Franken für die internationale Kandidaturphase tragen soll. Auch hier fiel das Ja-Votum einstimmig aus. Stimmberechtigt bei der zweiten Frage waren die Vertreter aller Mitgliedsverbände, also auch jene der nicht-olympischen.
In der Vorreiterrolle
Swiss Olympic will die Kandidatur im Frühjahr 2018 offiziell beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) deponieren («Letter of Intent»). Eingebunden ins Olympia-Projekt «Sion 2026. Die Spiele im Herzen der Schweiz» sind auch der Kanton Freiburg sowie die bevölkerungsreicheren Kantone Bern und Waadt. Die meisten Wettkämpfe werden allerdings im Wallis stattfinden. Beteiligt ist als entfernter Kanton auch Graubünden mit der Bobanlage in St. Moritz. Es ist damit zu rechnen, dass der Schweizer Olympia-Kandidatur politische Hürden in den Weg gestellt werden. Referenden sind möglich.
Mit dem Entscheid am Dienstagabend nimmt Swiss Olympic eine Vorreiterrolle ein. Als erstes Nationales Olympisches Komitee sprach sich der Schweizer Sportdachverband offiziell dafür aus, für die Winterspiele 2026 kandidieren zu wollen. Olympia-Bestrebungen – die einen konkreter und breiter abgestützt als andere – gibt es auch in Tirol mit Innsbruck als Host-City, Stockholm, Lillehammer, im osttürkischen Erzurum, in Calgary und Sapporo.