Die Explosionen in der südindischen Stadt Hyderabad sind durch selbstgebaute Sprengkörper ausgelöst worden. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen und es sei zu früh, die Attentäter zu identifizieren, sagte Innenminister Sushi Kumar Shinde am Freitag.
Die Zahl der Toten stieg auf 16. Ausserdem wurden nach Shindes Angaben 117 Menschen durch die Bombenanschläge verletzt, davon schwebten vier in Lebensgefahr. Die meisten Opfer hätten Wunden durch Splitter erlitten, berichtete der Fernsehsender NDTV.
Indische Medien zitierten Geheimdienstmitarbeiter, wonach die Art der Bombe auf muslimische Extremisten hindeute. Im Fokus steht die Terrorgruppe Indian Mujahideen, die Verbindungen zu pakistanischen Terrororganisationen haben soll. Die Indian Mujahideen werden für mehrere Anschläge mit Hunderten Toten in den vergangenen Jahren in Indien verantwortlich gemacht.
Die beiden Bomben waren am Donnerstagabend in einem Abstand von nur 150 Metern kurz nacheinander in einer belebten Einkaufs- und Wohngegend gezündet worden. Nach Shindes Angaben befanden sich die Bomben auf Velos vor einem Restaurant und einer Bushaltestelle.
„Heimtückische Tat“
Indiens Regierungschef Manmohan Singh verurteilte die Anschläge als „heimtückische Tat“ und versprach eine Bestrafung der Verantwortlichen. Die Regierung versetzte die Sicherheitskräfte in allen grossen Städten des Landes in Alarmbereitschaft. Noch bekannte sich niemand zu den Bluttaten.
Hyderabad ist eines von Indiens Zentren der Computer- und Softwareindustrie. Die Stadt hat eine grösseren muslimischen Bevölkerungsanteil, in dem betroffenen Bezirk leben aber vor allem Hindus. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Konflikten zwischen verschiedenen Religionsgruppen.