Reiten. Steve Guerdat mit dem Franzosen-Wallach Nino des Buissonnnets ist Olympiasieger im Springreiten. Der 30-jährige Jurassier, wohnhaft in Herrliberg, schaffte als einziger der 35 Finalisten zwei Nullfehlerritte. Guerdat siegte einen Punkt vor dem Holländer Gerco Schröder und dem Iren Cian O’Connor. Beide leisteten sich je eine Zeitüberschreitung, O’Connor verfehlte die Richtzeit im zweiten Durchgang nur um zwei Hundertstel. Im Stechen sicherte sich Schröder Silber, O’Connor blieb Bronze. Das vorher einzige Schweizer Gold im Einzel-Springreiten hatte 1924 in Paris der Kavallerie-Offizier Alphonse Gemuseus geholt. Pius Schwizer, der Weltranglistendritte, verspielte mit Carlina seine Medaillenchance mit zwei Abwürfen im zweiten Durchgang. Schwizer, Siebenter nach dem ersten Durchgang, wurde letztlich Zwölfter. Paul Estermann kumulierte aus beiden Läufen zehn Fehlerpunkte und belegte den 17. Schlussrang. (Mi/16.55)
Leichtathletik. Der Jahres-Weltbeste Aries Merritt ist der schnellste Hürdensprinter der Welt. Der Hallen-Weltmeister aus den USA gewann über 110 m Hürden in persönlicher Bestzeit von 12,92 Sekunden. Hinter dem 26-Jährigen machte Landsmann Jason Richards den US-Doppelerfolg perfekt. Bronze ging an den Jamaikaner Hansle Parchment. Bei den Frauen errang Allyson Felix nach Silber in Athen und Peking erstmals die Goldmedaille über 200 m. Die Amerikanerin siegte in 21,88 Sekunden souverän vor der 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika. Als erste Russin seit Irina Priwalowa vor 12 Jahren in Sydney gewann Natalja Antjuch Gold über 400 m Hürden. Die WM-Dritte siegte in der Jahres-Weltbestzeit von 52,70 Sekunden vor Weltmeisterin Lashinda Demus, die auf dieser Strecke das erste Gold für die USA um sieben Hundertstelsekunden verpasste. Als zweite US-Weitspringerin in der Olympia-Geschichte holte sich die zweimalige Weltmeisterin Brittney Reese Gold. Zuvor war dies nur Jackie Joyner-Kersee 1988 in Seoul geglückt. Reese erzielte im zweiten Versuch 7,12 m und siegte damit vor der Russin Jelena Sokolowa. (Mi/22.40)
Leichtathletik. Die Halbfinals über 200 m waren für den Basler Alex Wilson wie erwartet Endstation. Der knapp 20-Jährige, in Jamaika geborene Wilson belegte in der zweiten der drei Serien den 7. Platz. Gesamthaft resultierte der 21. Rang. Mit 20,85 Sekunden blieb Wilson fast drei Zehntel über seiner Zeit aus dem Vorlauf. (Mi/21.40)
Leichtathletik. Michelle Cueni, Mujinga Kambundji, Ellen Sprunger und Lea Sprunger. In dieser Besetzung treten die Schweizer Frauen am Donnerstagabend in den Halbfinals über 4×100 m an. Der Staffelcoach Laurent Meuwly setzte bei der Nomination auf Kontinuität, obwohl das Schweizer Quartett in dieser Formation ein Novum darstellt. Der Trainer nahm die Bernerin Kambundji für die verletzte Jacqueline Gasser ins Team, die anderen drei Läuferinnen beliess er auf ihren Positionen. (Mi/18.15)
Beachvolleyball. Misty May-Treanor und Kerri Walsh sicherten sich zum dritten Mal in Serie Gold bei Olympischen Spielen. Im Final-Duell zweier US-Teams setzten sich die Champions von Athen und Peking gegen April Ross und Jennifer Kessy 21:16, 21:16 durch. Für die 35-jährige May-Treanor war es das letzte Spiel ihrer Karriere. Zuvor hatten die Weltmeisterinnen Juliana Silva und Larissa Franca aus Brasilien die Bronzemedaille gewonnen. (Mi/22.45)
Taekwondo. Der spanische Welt- und Europameister Joel Gonzalez Bonilla komplettierte seine Titel-Sammlung mit dem Olympiasieg. Im Final der Klasse bis 58 kg schlug der 22-Jährige den Südkoreaner Lee Dae-Hoon klar mit 17:8. Bei den Frauen wurde Weltmeisterin Wu Jingyu aus China vier Jahre nach ihrem Triumph in Peking erneut Olympiasiegerin. Im Final der Klasse bis 49 kg gewann die 25-Jährige gegen Brigitte Yague Enrique aus Spanien. (Mi/23.55)
Ringen. Die Japanerin Kaori Icho gewann als erste Ringerin zum dritten Mal in Folge Olympiagold. Die 28-Jährige, die schon bei der olympischen Premiere 2004 in Athen und 2008 in Peking triumphiert hatte, setzte sich im Final der Klasse bis 63 kg souverän gegen Jing Ruixue aus China durch. Auch in der Klasse bis 48 kg siegte mit Hitomi Obara eine Japanerin. Die 31-Jährige holte erstmals Olympia-Gold, nach acht WM-Titeln. (Mi/21.25)
Tischtennis. Auch die vierte und letzte Entscheidung, der Mannschafts-Wettbewerb der Männer, ging wie erwartet an China. Im Final setzten sich die Chinesen gegen Südkorea mit 3:0 durch. Bronze ging an das deutsche Team. (Mi/18.40)
Kanu. Im Kajak-Einer der Männer über 1000 m sicherte sich der Norweger Eirik Veras Larsen wie bereits 2004 in Athen die Goldmedaille. Er zog auf den letzten 250 Metern am Kanadier Adam van Koeverden vorbei, der sich mit Silber begnügen musste. Bronze ging an den Deutschen Max Hoff. Im Canadier-Einer über 1000 m setzte sich der Deutsche Sebastian Brendel vor dem Spanier David Cal Figueroa und dem Kanadier Mark Oldershaw durch. Gold im Kajak-Zweier holten die Ungarn Rudolf Dombi/Roland Kokeny in einem Fotofinish vor Fernando Pimenta/Emanuel Silva aus Portugal. Die Deutschen Martin Hollstein/Andreas Ihle kamen auf Platz 3. Im Kajak-Vierer der Frauen ging Gold an Ungarn. Die Ehrenplätze belegten Deutschland und Weissrussland. (Mi/11.45)
Segeln. Olympiasieger in der 49er-Klasse wurden das australische Duo Nathan Outteridge/Iain Jensen vor den Neuseeländern Peter Burling und Blair Tuke und den Dänen Allan Norregaard und Peter Lang. (Mi/14.45)
Allgemeines. Die Schweiz rückte im Medaillenspiegel am fünftletzten Tag wieder um sieben Positionen nach vorne. Nach dem Olympiasieg von Springreiter Steve Guerdat liegt die Schweiz mit nunmehr zwei goldenen und einer silbernen Auszeichnung auf Platz 28. Nach 216 von 302 Entscheidungen führen die Chinesen (36/22/18) vor den USA (34/22/34) und Grossbritannien (22/13/13).