Die Schweizer Sprintstaffel der Frauen stellt bei Athletissima Lausanne einen Schweizer Rekord auf. Das Quartett bleibt in 43,48 um drei Hundertstel unter der bisherigen Bestmarke und gewinnt.
Lausanne scheint den Schweizerinnen zu liegen. Bereits 2011 war ihnen auf der Pontaise eine nationale Bestleistung (43,90) gelungen. Im vergangenen Jahr verpassten sie diese lediglich um drei Hundertstelsekunden (43,54). Diesmal klappte es in der Besetzung Mujinga Kambundji, Fanette Humair, Ellen und Lea Sprunger wieder. Zudem bezwangen die Einheimischen den letztjährigen EM-Zweiten Holland. Das dürfte für die Heim-EM im nächsten Jahr in Zürich weiteren Auftrieb geben.
Weniger gut verlief der Abend für die Tessiner Weitspringerin Irene Pusterla. Die Schweizer Rekordhalterin musste sich mit 6,45 m und Rang 6 begnügen. Der weiteste Satz gelang ihr gleich im ersten Versuch. Danach sprang sie noch 6,37, 6,10 sowie 4,84 und verzeichnete zudem zwei Nuller. Dass in Lausanne gute Leistungen möglich gewesen wären, bewiesen die Nigerianerin Blessing Okagbare (6,98), die amerikanische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Brittney Reese (6,96) und die Britin Shara Proctor (6,92).
Lea Sprunger gelang über 200 m mit 23,36 zwar eine deutliche Schweizer Saisonbestleistung (zuvor 23,66), die B-Limite für Moskau verpasste sie allerdings um sechs Hundertstelsekunden. Mit ihrer Zeit kam sie nicht über den 8. und letzten Platz hinaus – der Sieg ging an die Ukrainerin Maria Rjemjen (22,61). Der Dreispringer Alexander Hochuli, der dritte Schweizer, der in einer Einzeldisziplin im Hauptfeld hatte starten dürfen, erzielte mit 16,47 m nicht nur eine nationale Saisonbestmarke (zuvor 16,21), sondern er steigerte auch seine Bestleistung um zehn Zentimeter.
Die WM-Selektion praktisch auf sicher hat Hürdensprinterin Noemi Zbären, nachdem sie am vergangenen Sonntag beim Swiss Meeting in Nottwil im Vorlauf mit 13,04 Sekunden (der B-Wert beträgt 13,10) hatte aufhorchen lassen. In Lausanne musste sie sich im Vorprogramm mit 13,31 Sekunden begnügen. Allerdings waren die Bedingungen mit einem Rückenwind von 1,9 m/s äusserst schwierig.
Starke Leistungen zeigten vor dem Hauptprogramm die Schweizer Sprinter, die vom starken Rückenwind profitierten. Mujinga Kambundji und Ellen Sprunger erzielten über 100 m persönliche Bestzeiten. Die 21-jährige Kambundji blieb bei einem Rückenwind von 1,5 m/s mit 11,50 um drei Hundertstelsekunden unter ihrer Bestmarke und stellte eine nationale Saisonbestleistung (zuvor 11,53) auf. Die Siebenkämpferin Ellen Sprunger, die am vergangenen Sonntag im Mehrkampf-Europacup die WM-B-Limite übertroffen hatte, verbesserte ihre Bestzeit gleich um drei Zehntel. Bei den Männern gelang Reto Amaru Schenkel bei einem Rückenwind von 1,7 m/s in 10,31 ebenfalls eine Schweizer Saisonbestleistung (zuvor 10,40).