Sprunger im Siebenkampf auf Rekordkurs

Ellen Sprunger kann sich nach dem ersten Tag des Siebenkampfes Hoffnungen auf den Schweizer Rekord machen. Deutlich in Führung liegt die britische Topfavoritin Jessica Ennis.

Ellen Sprunger freut sich über ihre Bestleistung über 100 m Hürden (Bild: Si)

Ellen Sprunger kann sich nach dem ersten Tag des Siebenkampfes Hoffnungen auf den Schweizer Rekord machen. Deutlich in Führung liegt die britische Topfavoritin Jessica Ennis.

Das Punktetotal von Sprunger nach den ersten vier Disziplinen beträgt 3661, womit sie unter 38 Athletinnen den 23. Zwischenrang einnimmt. Damit weist sie nach dem ersten Tag 48 Zähler mehr auf als Corinne Schneider bei ihrer 1985 erzielten nationalen Bestleistung (6265). Bei der eigenen Bestmarke hatte Sprunger 3575 Punkte totalisiert.

Die am Sonntag 26 Jahre alt werdende Waadtländerin stellte bei ihrer Olympia-Premiere gleich zwei persönliche Rekorde auf: Zum Auftakt über 100 m Hürden unterbot sie ihre Bestzeit mit 13,35 Sekunden gleich um 19 Hundertstel, über 200 m war sie mit 23,59 Sekunden um zwei Hundertstel schneller. Im Hochsprung blieb die Athletin des COVA Nyon mit 1,71 m nur einen Zentimeter unter ihrem Bestwert. Im Kugelstossen zeigte sie mit 12,62 m eine solide Leistung.

Die britische Gold-Hoffnung Jessica Ennis realisierte vor 80’000 Zuschauern im Olympiastadion mit 12,54 Sekunden über 100 m Hürden eine Weltbestleistung innerhalb des Siebenkampfs. Zum Vergleich: Der Schweizer Rekord von Lisa Urech liegt bei 12,62. Das gleiche Kunststück gelang der Litauerin Austra Skujyte mit 17,31 m im Kugelstossen.

Die WM-Zweite Ennis dürfte sich die Goldmedaille nicht mehr nehmen lassen. Mit 4158 Punkten weist nach dem ersten Tag einen Vorsprung von 184 Punkten auf Skujyte auf – die Osteuropäerin offenbar am zweiten Tag jeweils Defizite. Die restlichen drei Disziplinen werden am Samstag ausgetragen.

Die ersten Goldmedaillen in den Leichtathletik-Wettbewerben sicherten sich der polnische Kugelstösser Tomasz Majewski und die Äthiopierin Tirunesh Dibaba über 10’000 m – beide hatten schon vor vier Jahren in Peking triumphiert. Majewski setzte sich mit 21,86 m um drei Zentimeter vor dem deutschen Welt- und Europameister David Storl durch. Bronze ging an den Amerikaner Reese Hoffa (21,23).

Dibaba (30:20,75) liess den letzten Konkurrentinnen im Finish keine Chance – es war beeindruckend, wie sie wegzog. Die kenianische Doppel-Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (30:30,44) musste sich auch ihrer Landsfrau Sally Kipyego (30:26,37) geschlagen geben und wurde lediglich Dritte.

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