Die Schweiz gewinnt den Österreich Cup in Klagenfurt. Das Team von Trainer Sean Simpson bezwingt im Final Weissrussland 4:3 nach Penaltyschiessen.
Zum Matchwinner wurde Julien Sprunger, der zwei Tore schoss und am Schluss drei Penaltys erfolgreich verwertete.
Die Schweizer zeigten zum Abschluss der Woche die klar beste Leistung und setzten sich in einer animierten Partie letztlich verdient durch. Das Penaltyschiessen wurde zur Show von Julien Sprunger. Dreimal trat der Freiburger Stürmer an, dreimal bezwang er den weissrussischen Keeper Andrej Mesin. Davor hatte er mit dem 1:0 (7.) und dem 3:2 (45.) sein viertes Doppelpack im Trikot der Schweizer Nati erzielt. Den dritten Schweizer Treffer (zum 2:1) schoss Ambris Jungstar Inti Pestoni. Nach einem wunderschönen Zuspiel von Martin Plüss erzielte er im vierten Länderspiel seinen zweiten Treffer (23.).
Die Schweizer wähnten sich nach Sprungers 3:2 bis eineinhalb Minuten vor dem Ende auf der Siegstrasse. Dann traf Sergej Demagin bei einer Strafe gegen die Schweiz und mit einem zusätzlichen Feldspieler statt des Goalies zum 3:3. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, wurde doch Torhüter Martin Gerber klar von einem weissrussischen Spieler behindert. Die heimischen Schiedsrichter erwiesen sich nicht gerade als Freunde der Schweizer, denn dem 2:2 war bereits ein Foul an Gerber vorausgegangen.
Obwohl der Ärger der Schweizer wegen dieser Szenen mehr als verständlich war, hatten sie es sich selbst zuzuschreiben, dass sie die Entscheidung nicht frühzeitig herbeigeführt hatten. Während einer Fünfminuten-Strafe gegen Pawel Tschernok brachte Simpsons Team keinen Treffer zu Stande – ebenso wie bei fünf anderen Powerplay-Gelegenheiten. Besser machten es die Weissrussen, die gleich zweimal in Überzahl trafen.
Es entwickelte sich von Beginn weg nicht unerwartet ein flüssigeres Spiel als in den ersten beiden Länderspielen dieser Woche. Die Weissrussen taten ebenfalls etwas für die Partie. Und es zeigte sich einmal mehr, dass den Schweizern „mitspielende“ Gegner mehr liegen als Teams wie Slowenien oder Österreich, die in erster Linie mauern. Zu bemängeln gab es einzig die defensiven Aussetzer, welche die Schweizer auch im dritten Spiel nicht abstellen konnten. Immerhin wurden die Fehler nicht mit Gegentreffern bestraft.
Dank dem vierten Sieg gegen Weissrussland in Serie feierten die Schweizer im fünften Anlauf den ersten Turniersieg unter Trainer Sean Simpson. Der Schweiz gelang es erstmals mit dem Kanadier an der Bande, einen Nati-Termin unter der Saison ungeschlagen abzuschliessen.
Weissrussland – Schweiz 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:0) n.P.
Stadthalle, Klagenfurt. – 975 Zuschauer. – SR Potocan/Lesniak (Ö/Sln), Ettlmayr/Podlesnik (Ö). – Tore: 7. Sprunger 0:1. 17. Stepanow (Ausschluss Bezina) 1:1. 23. Pestoni (Martin Plüss, Bezina) 1:2. 39. Stassenko 2:2. 45. Sprunger (Hirschi) 2:3. 59. Demagin (Ausschluss Rüthemann) 3:3 (ohne Torhüter). – Penaltyschiessen: Stepanow 1:0, Christen -; Kaljuschni -, Sprunger 1:1; Meleschko -, Rüthemann -; Sprunger 1:2, Demagin 2:2; Sprunger 2:3, Stepanow -. – Strafen: 7mal 2 plus 5 Minuten (Tschernok) plus Spieldauer (Tschernok) gegen Weissrussland, 8mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Weissrussland: Mesin; Denissow, Stassenko; Goroschko, Kostjutschenok; Baschko, Antonow; Tschernok; Demagin, Kaljuschni, Kolzow; Kulakow, Kowyrschin, Michalew; Meleschko, Stas, Stepanow; Pawlowitsch, Kitarow, Drosd; Dudko.
Schweiz: Martin Gerber; Blindenbacher, Bezina; Seger, Philippe Furrer; Chiesa, Hirschi; Wellinger; Pestoni, Martin Plüss, Rüthemann; Christen, Trachsler, Simon Moser; Sprunger, Ambühl, Benjamin Plüss; Pascal Berger, Rubin, Suri; Daniel Steiner.
Bemerkungen: Schweiz ohne Loeffel (überzählig) und Berra (Ersatztorhüter). Lattenschuss Bezina (31.). Timeout Weissrussland (58:25), danach bis 58:31 ohne Torhüter. – Schüsse: Weissrussland 34 (13-11-8-2); Schweiz 49 (11-16-17-5). – Powerplay-Ausbeute: Weissrussland 2/7; Schweiz 0/6.