Die Flugbahn des Meteors vom Sonntagabend führt in die Zentralschweiz. Das ergab die Auswertung von Aufnahmen einer speziellen Kamera der Sternwarte Mirasteilas in Falera GR durch Spezialisten der Meteor-Astronomie der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft.
Gemäss den Auswertungen der aufgezeichneten Spur begann die Flugbahn im Raum Stuttgart, führte dann über den Bodensee in die Schweiz und endete im Raum des Oberalppasses mitten in den Alpen, wie Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg in Winterthur, am Dienstag mitteilte.
Laut Griesser decken sich die Auswertungen der Kameraaufnahmen auch mit zahlreichen Augenzeugenberichten, die ihn im Verlaufe der Nacht und auch am Montag erreicht hätten. Ein Anrufer aus dem Dorf Sedrun GR, das nahe am Ende der Flugbahn liege, habe berichtet, dass sein Haus nach dem heftigen Knall regelrecht vibriert habe.
Ob Restmaterial des kosmischen Geschosses effektiv den Erdboden erreicht hat, bleibt gemäss dem Leiter der Sternwarte Eschenberg weiterhin unklar. Die hohe Endgeschwindigkeit beim Erlöschen spreche eher dagegen. «Falls noch Reste den Erdboden erreicht haben, wird es so oder so schwierig, diese aufzustöbern», so Griesser. Im mutmasslichen Fallgebiet liege nämlich noch immer viel Schnee.
Der Meteorit hatte am Sonntag um 20.44 Uhr während fünf bis sechs Sekunden für Spektakel am Abendhimmel über der Schweiz gesorgt. Bündner Astronomen der Sternwarte Mirasteilas konnten das Ereignis mit einer Allskycam filmen.