Die SRG hat im Geschäftsjahr 2016 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Überschuss beträgt 25 Millionen Franken. Nach einem Defizit im Vorjahr hatte die SRG ein Sparprogramm lanciert.
Dieses habe das ausgeglichene Ergebnis ermöglicht, schreibt die SRG in einer Mitteilung vom Freitag. Vom letztjährigen Überschuss entfallen allerdings 13 Millionen auf die vorzeitige Auflösung von Rückstellungen für die Senkung des technischen Zinssatzes der Pensionskasse. Die Massnahme sei rascher umgesetzt worden als geplant, heisst es in der Mitteilung. Der SRG-Konzern, also das Stammhaus mit den Tochtergesellschaften TPC, SwissTXT und Kleinfirmen, weist einen Überschuss von 29 Millionen Franken aus.
Nötig wurden die Sparmassnahmen unter anderem, weil aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids Einnahmen aus der Mehrwertsteuer wegfallen. Die SRG kündigte im Oktober 2015 den Abbau von 250 Stellen an, was fünf Prozent aller Vollzeitstellen entspricht. Aktuell seien bereits drei Viertel der angekündigten Stellen gestrichen, sagte ein SRG-Sprecher der Nachrichtenagentur sda.
Gemäss den am Freitag veröffentlichten Zahlen soll das Sparprogramm den Personalaufwand ab 2017 um jährlich 15 Millionen Franken senken. Im vergangenen Jahr konnte der Personalaufwand einmalig um 124,7 Millionen Franken gesenkt werden.
Weniger Werbeeinnahmen, mehr Gebühren
Bereits seit 2012 unter Druck sind gemäss Mitteilung die Werbeeinnahmen. Diese sanken im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Millionen Franken. Gegenüber 2014 liegen sie gar 30 Millionen tiefer. Gestiegen sind im Gegenzug die Gebühreneinnahmen, nämlich um 12,8 Millionen Franken. Grund dafür ist das Bevölkerungswachstum. Hinzu kamen 9,6 Millionen Franken wegen Gebühren aus dem Vorjahr, die erst 2016 überwiesen wurden.
Aus journalistischer Sicht blickt die SRG auf ein «starkes Jahr mit Publikumsmagneten zurück», wie sie schreibt – mit Verweis auf den «Gotthard»-Film, die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, die Olympischen Spiele und die Fussball-EM.
Zudem habe das Abkommen mit der Schweizer Filmbranche erneuert werden können. Die Investitionen in den Schweizer Film wurden auf 27,5 Millionen Franken erhöht.
Des weiteren machte die SRG Anfang 2016 zahlreiche Vorschläge für Kooperationen mit den Verlegern. Gemäss Mitteilung profitieren inzwischen 20 private Medien davon. So stellt die SRG zum Beispiel aktuelle Nachrichtenvideos zur Verfügung – via Schweizerische Depeschenagentur sda oder direkt.
Für das kommende Jahr rechnet die SRG mit weniger Einnahmen. Denn mit dem neuen Radio- und Fernsehgesetz sinkt der Anteil an den Gebühreneinnahmen, während 34 private Regionalsender mehr Geld erhalten. Auch der Werbemarkt bleibe anspruchsvoll, schreibt das Unternehmen.