Nach seinem Überraschungssieg hat Sri Lankas neugewählter Präsident Maithripala Sirisena ins Exil gegangene Dissidenten zur Rückkehr aufgerufen und die Aufhebung der Zensur angekündigt.
Sirisenas Vertrauter Rajitha Senaratne sagte am Samstag, der neue Staatschef werde die Zensur oppositioneller Websites, die Überwachung kritischer Journalisten und Politiker sowie das Abhören ihrer Telefone beenden. Zudem werde er ein Gesetz zur Informationsfreiheit einbringen.
Die dutzenden aus dem Land geflohenen Journalisten und Dissidenten seien eingeladen, in ihre Heimat zurückzukehren, hiess es weiter.
Sirisena hatte am Donnerstag überraschend bereits in der ersten Runde die Präsidentenwahl gegen den langjährigen Amtsinhaber Mahinda Rajapaksa gewonnen.
Der nationalistische Staatschef stand zuletzt wegen seines autoritären Regierungsstils und seiner Weigerung, zur Aufklärung der brutalen Niederschlagung des Tamilen-Aufstands beizutragen, in der Kritik. Nach seiner Niederlage kündigte er an, eine reibungslose Machtübergabe zu ermöglichen. Noch am Freitag wurde Sirisena als neuer Präsident des südasiatischen Inselstaates vereidigt.
Sirisena hat für die ersten hundert Tage im Amt ein Reformprogramm angekündigt sowie die Rücknahme der Befugnisse, die sich Rajapaksa als Präsident selbst erteilt hat. Als seinen Regierungschef ernannte Sirisena den Anführer der parlamentarischen Opposition, Ranil Wickremesinghe.