Zum 1400-Jahr-Jubiläum des Stadtheiligen Gallus zeigen die St. Galler Museen eine Reihe von Ausstellungen. Den Auftakt macht am 27. November die Stiftsbibliothek mit ihrer neuen Jahresausstellung „Der heilige Gallus 612/2012: Leben – Legende – Kult“.
Die Stiftbibliothek präsentiert während eines Jahrs die schönsten und wertvollsten Stücke aus ihrem Schatz an Handschriften und Drucken mit Bezug zu Gallus. Dazu kommen Leihgaben, darunter Texte, die noch zu Lebzeiten des Gallus geschrieben wurden, wie Stiftsbibliothekar Ernst Tremp am Montag informierte.
Im Lapidarium ist eine Galerie mit Gallus-Bildnissen vom 9. bis zum 20. Jahrhundert zu sehen. Zudem wird die Gallus-Kapelle mit ihrem barocken Gemäldezyklus zum Leben des Gallus von April bis Oktober 2012 täglich geöffnet sein. Die Kapelle, die sonst meist geschlossen ist, sei „ein Bijou“, sagte Tremp.
Am 20. April 2012 kommen Gäste aus dem In- und Ausland zum Festakt in die Kathedrale und den Stiftsbezirk. Ebenfalls zum Jubiläum gibt die Stiftsbibliothek eine zweisprachige Ausgabe der lateinischen Gallus-Vita von Wahlafrid Strabo (808-849) heraus. Der Band, erstmals mit vollständiger deutscher Übersetzung, erscheint im Reclam-Verlag Stuttgart.
Kult, Kitsch und Waffeln
Das Historische und Völkerkundemuseum verspricht mit der Ausstellung „Gallus – Kult, Kitsch, Karikatur“ (April bis Oktober 2012) überraschende Einblicke in die Gallus-Tradition in der Ostschweiz. Gezeigt wird Gallus im Alltag – von sakraler Kunst bis zum Bierdeckel und dem FC-St. Gallen-Maskottchen.
Süsse Botschafterin des Jubiläums ist eine Gallus-Waffel: Museumsdirektor Daniel Studer ersteigerte auf einer Auktion in München ein 450 Jahre altes Waffeleisen aus dem Kloster St. Gallen. Nach diesem Vorbild produziert eine St. Galler Bäckerei neue, gefüllte Waffeln.