Nach dem 1:1 im Spitzenkampf zwischen Sion und den Grasshoppers kann heute Sonntag der FC St. Gallen profitieren. Gewinnen die Ostschweizer gegen Luzern, übernehmen sie von GC die Tabellenspitze.
Der Aufsteiger hat sich in den letzten Spielen wieder gefangen und mischt auch nach knapp der Hälfte des Pensums noch immer in der Spitzengruppe mit. Trainer Jeff Saibene ist mit dem bisherigen Verlauf der Saison „sehr zufrieden“. Die Mannschaft sei wieder gefestigter und noch mehr zusammengewachsen.
Der Spitzengruppe in grossen Schritten genähert hat sich in den letzten Wochen der FC Basel. Murat Yakin brachte den Titelverteidiger zurück in die Erfolgsspur, der Rückstand auf GC vor dem heutigen Spiel in Thun beträgt nur noch ein Verlustpunkt. Beim 3:0 in der Europa League gegen Sporting Lissabon tankten die Basler weiter Selbstvertrauen; im Berner Oberland will der FCB seine Erfolgsserie verlängern.
Anders als bei den Baslern verläuft die Formkurve bei den Berner Oberländern. Nach dem sechsten Spiel in Folge stellte Bernard Challandes der Mannschaft die Vertrauensfrage – und bekam eine Abfuhr. Der Romand zog die Konsequenzen und trat aus eigenen Stücken zurück. Nun soll der bisherige Assistent Mauro Lustrinelli die Negativ-Serie noch vor der Winterpause beenden.
Der Rücktritt Challandes‘ hatte bereits den sechsten Trainerwechsel in der laufenden Super-League-Saison zur Folge. Damit ist die Schweiz im Vergleich mit den europäischen Top-Ligen Spitzenreiter. Dass Jeff Saibene, seit 20 Monaten Trainer bei Aufsteiger St. Gallen, der dienstälteste Trainer in der höchsten Schweizer Spielklasse ist, ist ein Beleg dafür, dass in der Super League „hire and fire“ derzeit Hochkonjunktur hat.
Im dritten Spiel vom Sonntag kommt es zum Mittelfeld-Duell zwischen Lausanne und den Young Boys. Drei Tage nach dem grossen europäischen Auftritt an der Anfield Road in Liverpool (2:2) steht für die Berner wieder der (triste) Liga-Alltag im Programm.