St. Gallen muss späten Ausgleich entgegennehmen

Der FC St. Gallen muss unter dem neuen Trainer Joe Zinnbauer erstmals ärgerliche Punktverluste hinnehmen. Die Ostschweizer erreichen gegen Sion nach einem späten Gegentor nur ein 1:1.

Danijel Aleksic (links) traf für St. Gallen per Freistoss (Bild: SI)

Der FC St. Gallen muss unter dem neuen Trainer Joe Zinnbauer erstmals ärgerliche Punktverluste hinnehmen. Die Ostschweizer erreichen gegen Sion nach einem späten Gegentor nur ein 1:1.

Die Ostschweizer bilanzieren unter Zinnbauer das Weiterkommen im Cup und fünf Punkte aus drei Meisterschaftsspielen. Danijel Aleksic brachte die St. Galler kurz vor der Pause mit einem Freistoss in Führung, der eingewechselte Daniel Follonier bewerkstelligte nach einem Sololauf nach 85 Minuten den aus Walliser Sicht kaum noch erhofften Ausgleich. Beide Tore waren irregulär.

Aleksic verwertete seinen Freistoss von knapp ausserhalb des Strafraums mit einem unhaltbaren Schlenzer zu seinem dritten Tor. Dem Tor haftete indessen der Makel an, dass es den Freistoss gar nicht hätte geben dürfen: Pa Modou stieg gegen Everton mit einer korrekten Charge ein, Schiedsrichter Stefan Klossner entschied jedoch auf Foul. Pa Moudou wurde darüber hinaus sogar noch verwarnt.

Die St. Galler, bei denen Roy Gelmi erstmals das Captain-Amt versah (anstelle des verletzten Alain Wiss) erzielten zum ersten Mal in dieser Saison ein Meisterschaftstor in der ersten Halbzeit. Davor hatten sie frühestens nach 53 Minuten getroffen.

Nach einer Viertelstunde stand Sion sehr nahe an der Führung. Carlitos spitzelte den Ball nach einem Alleingang Richtung Tor, und Innenverteidiger Pascal Thrier in höchster Not von der Torlinie via Pfosten befreien. Es war blieb für die ganze erste Halbzeit die spektakulärste Szene. Die St. Galler aber liessen sich davon offensichtlich wachrütteln und kamen schon kurze Zeit danach ihrerseits zu ein paar guten Möglichkeiten, zumeist mit Steven Lang als Hauptdarsteller.

Ein Rätsel und eine Hypothek ist für Sion zurzeit Moussa Konaté, der Goalgetter vom Dienst. Der junge Senegalese, mit 16 Toren der viertbeste Torschütze der letzten Saison, war in den letzten Partien gegen Vaduz (0:1) und in Liverpool (1:1) sehr blass. Im Match gegen St. Gallen beliess ihn Trainer Didier Tholot bis zur 59. Minute auf der Bank. Davor war Konaté in dieser Saison immer in der Anfangsformation gestanden, war nur einmal – kurz vor Schluss – ausgewechselt worden und hatte in der Meisterschaft fünf Tore beigetragen.

Nach dem Spiel in Liverpool sprach Präsident Christian Constantin davon, dass Konaté müde sei und deshalb nicht die gewohnten Leistungen erbringe. Es wird aber ebenso berichtet, dass sich der 22-jährige Afrikaner mit Constantin um Geld (Lohn und/oder Prämien) streitet. So oder so wäre Konatés sportliche Krise für die Walliser eine erhebliche Schwächung.

Wie Moussa Konaté selber entwickelte die ganze Sittener Mannschaft in der letzten halben Stunde keinen überzeugenden Druck. Gute Chancen schauten lange nicht heraus, sieht man von einem Kopfball von Carlitos nach 80 Minuten ab. St. Gallen stand dem 2:0 in verschiedenen Szenen bedeutend näher stand als Sion dem 1:1. Dennoch zog die Mannschaft von Didier Tholot mit einem Punkt ab. Follonier, zeitgleich mit Konaté eingewechselt, stellte den Spielverlauf beinahe schon auf den Kopf. Bei Folloniers Schussabgabe versperrte Konaté in Offsideposition dem St. Galler Goalie Daniel Lopar die Sicht. Das 1:1 hätte nicht zählen dürfen.

St. Gallen – Sion 1:1 (1:0)

13’870 Zuschauer. – SR Klossner. – Tore: 43. Aleksic (Freistoss/Foul an Everton) 1:0. 85. Follonier 1:1.

St. Gallen: Lopar; Hefti (61. Russo), Thrier, Gelmi, Angha; Mutsch, Everton; Salli (86. Aratore), Aleksic (65. Mathys), Lang; Tafer.

Sion: Vanins; Zverotic, Lacroix, Ziegler (71. Ndoye), Pa Modou; Kouassi, Salatic; Assifuah (60. Follonier), Edmilson Fernandes, Carlitos; Bia (60. Konaté).

Bemerkungen: St. Gallen ohne Bunjaku, Dziwniel, Wiss und Lässer (alle verletzt), Facchinetti, Janjatovic und Eisenring (alle nicht im Aufgebot). Sion ohne Mboyo (verletzt), Rüfli, Cichero, Ramirez und Zeman (alle nicht im Aufgebot). Der zurückgetretene FCSG-Trainer Jeff Saibene vor dem Spiel verabschiedet. 15. Thrier wehrt Carlitos-Abschluss via Pfosten auf der Torlinie ab. Verwarnungen: 42. Pa Modou (Foul), 50. Lacroix (Foul), 62. Salatic (Foul), 67. Lang (Foul), 83. Mathys (Foul), 86. Lopar (Reklamieren), 90. Everton (Foul).

Nächster Artikel