In Uganda haben Unbekannte die leitende Staatsanwältin im Prozess gegen 13 mutmassliche Attentäter der somalischen al-Shabaab-Miliz getötet. Joan Kagezi wurde am Montagabend auf dem Weg zu ihrem Haus bei Kampala von Männern auf einem Motorrad erschossen.
«Sie verfolgten sie auf einem Motorrad. Sie erschossen sie», sagte der Sprecher der Polizei der ugandischen Hauptstadt, Patrick Onyango. In dem Mitte März begonnenen Prozess wird den 13 Angeklagten die Verwicklung in die Selbstmordanschläge am 11. Juli 2010 im Kampala vorgeworfen.
Bei den Anschlägen in einer Sportbar und in einem Restaurant, in dem Besucher das Finale der Fussball-Weltmeisterschaft schauten, wurden insgesamt 76 Menschen getötet. Bei den Angeklagten handelt es sich um sieben Kenianer, fünf Ugander und einen Tansanier. Alle bis auf einen Angeklagten werden beschuldigt, der Shabaab-Miliz anzugehören.
Die getötete Staatsanwältin Kagezi leitete die Anti-Terror-Abteilung der Staatsanwaltschaft. Die Sprecherin der Abteilung, Jane Kajuga, bestätigte deren Tod. «Sie wurde erschossen», sagte Kajuga. Die Details seien noch dürftig. Der Prozess hätte am Dienstag fortgesetzt werden sollen.
Die islamistische Shabaab-Miliz aus Somalia verübt immer wieder Anschläge in Ostafrika. Der Anschlag von Kampala 2010 zählt zu den folgenschwersten Attentaten der Gruppe.