Staatsanwalt fordert lebenslange Haft für „Carlos“

Ex-Top-Terrorist Illich Ramirez Sanchez alias „Carlos“ soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft lebenslang hinter Gitter. Im Prozess gegen den einst meistgesuchten Terroristen forderte die Anklage in Paris zudem eine 18-jährige Sicherheitsverwahrung.

"Carlos" im Jahr 2000 (Archiv) (Bild: sda)

Ex-Top-Terrorist Illich Ramirez Sanchez alias „Carlos“ soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft lebenslang hinter Gitter. Im Prozess gegen den einst meistgesuchten Terroristen forderte die Anklage in Paris zudem eine 18-jährige Sicherheitsverwahrung.

Der Angeklagte sei extrem gefährlich, sagte der Staatsanwalt am Dienstag zur Begründung. Der unter dem Namen „Carlos, der Schakal“ bekanntgewordene Venezolaner muss sich wegen Mittäterschaft bei vier Anschlägen in den Jahren 1982/1983 in Frankreich verantworten, bei denen elf Menschen getötet und rund 150 verletzt wurden.

Je nach Dauer der Plädoyers der Verteidiger wird ein Urteil des Geschworenengerichts voraussichtlich am Donnerstag oder Freitag erwartet. Lebenslange Haft forderte der Staatsanwalt auch für die beiden mutmasslichen, allerdings abwesenden Komplizen Johannes Weinrich und Ali Kamal al-Issawi.

Weinrich, der als rechte Hand Carlos‘ galt, verbüsst wegen anderer Taten eine lebenslange Haftstrafe in Deutschland. In dem Prozess geht es unter anderem um Attentate auf Züge und einen Bahnhof.

Carlos soll damit versucht haben, die Freilassung zweier Komplizen zu erzwingen. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Der 62-Jährige sitzt in Frankreich bereits seit 1997 wegen der Ermordung zweier französischer Agenten und eines Informanten hinter Gittern.

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