Staatsanwalt verkürzt Anklage gegen Ratko Mladic

Die Staatsanwaltschaft am UNO-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien hat die Klage gegen den früheren bosnisch-serbischen Armeechef Ratko Mladic verkürzt.

Ratko Mladic als Graffiti in Belgrad (Archiv) (Bild: sda)

Die Staatsanwaltschaft am UNO-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien hat die Klage gegen den früheren bosnisch-serbischen Armeechef Ratko Mladic verkürzt.

Von den insgesamt 196 Straftaten, die dem 69-jährigen Ex-General zur Last gelegt werden, sollten zunächst nur 106 verhandelt werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Mladic klagte seit seiner Festnahme immer wieder über Gesundheitsprobleme und nahm in der vergangenen Woche erstmals nicht an den Verhandlungen teil.

Mladic wurde Ende Mai nach 16 Jahren auf der Flucht in Serbien gefasst und an das UNO-Gericht in Den Haag überstellt. Er muss sich dort nun wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges (1992-95) verantworten.

Kein geteilter Prozess

Ihm werden insbesondere das Massaker an rund 8000 muslimischen Männern und Jungen in Srebrenica und die 44-monatige Belagerung Sarajevos mit 10’000 getöteten Zivilisten zur Last gelegt. Die Richter hatten es abgelehnt, gegen Mladic zwei getrennte Prozesse zu führen.

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