Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Freitagabend das Haus des zurückgetretenen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff in Grossburgwedel durchsucht.
Die Aktion sei „auf freiwilliger Basis“ verlaufen, es gebe keinen Durchsuchungsbeschluss, sagte ein Sprecher der Behörde der Nachrichtenagentur dpa. Die „Bild“-Zeitung berichtete, es seien Computer sichergestellt worden. Gegen Wulff wird wegen Verdachts auf Vorteilsannahme ermittelt.
Ein Staatsanwaltschaft und fünf Beamte des Landeskriminalamts hätten gegen 17.15 Uhr mit der Durchsuchung begonnen. Eine Stunde später war die Aktion noch nicht beendet. „Der Herr Bundespräsident a.D. ist kooperativ“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jürgen Lendeckel.
Im Zuge der Ermittlungen gegen den früheren Bundespräsidenten waren bereits am Donnerstag Büroräume und Wohnung des Filmproduzenten David Groenewold durchsucht worden.
Vor zwei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Wulff und Groenewold wegen möglicher Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung eingeleitet. Groenewold soll Wulff in dessen Amtszeit als niedersächsischer CDU-Regierungschef Urlaube auf Sylt bezahlt haben. Wulff, der vor zwei Wochen zurückgetreten war, bestreitet dies.