Staatsgalerie Stuttgart erstattet NS-Raubgemälde an Kanada zurück

Die Stuttgarter Gemäldegalerie hat ein als NS-Raubkunst geltendes Gemälde an die Erben des jüdischen Kunstsammlers Max Stern zurückerstattet. Es handelt sich um das frühe Renaissancebild „Maria mit Kind“, das dem flämischen Maler Robert Campin (1375-1444) zugeordnet wird.

"Maria mit Kind" des flämischen Malers Robert Campin (Bild: sda)

Die Stuttgarter Gemäldegalerie hat ein als NS-Raubkunst geltendes Gemälde an die Erben des jüdischen Kunstsammlers Max Stern zurückerstattet. Es handelt sich um das frühe Renaissancebild „Maria mit Kind“, das dem flämischen Maler Robert Campin (1375-1444) zugeordnet wird.

Es ist die erste Rückgabe eines deutschen Museums, seit die kanadische Erbengemeinschaft Sterns vor zehn Jahren die systematische Forschung nach den verschollenen Kunstschätzen begann. Mehr als 400 Bilder fehlen noch.

Vertreter der Staatsgalerie übergaben das Gemälde am Dienstag dem kanadischen Multikulturalismus-Minister Jason Kenney, wie die kanadische Botschaft in Berlin mitteilte.

Stern (1904-1987), der einen florierenden Kunsthandel in Düsseldorf betrieb, habe die „Maria mit Kind“ und andere Werke 1938 unter dem Druck der Nazis verkaufen müssen, um eine Ausreisegenehmigung für seine Mutter zu bekommen, teilten die Stern-Erben mit.

Der Verbleib des Bildes während der Nazizeit liess sich nicht genau klären. Jedenfalls kam es nach dem Krieg in das Stuttgarter Museum und wurde zweifelsfrei als Eigentum von Stern identifiziert.

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