Stadt Bern drängt auf zweite Tramachse durch die Altstadt

Die Stadt Bern wünscht sich eine zweite Tramachse, um den öffentlichen Verkehr besser bewältigen zu können. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie sollte die neue Tramachse idealerweise durch die nördliche Altstadt führen.

Gedränge in der Berner Altstadt (Bild: sda)

Die Stadt Bern wünscht sich eine zweite Tramachse, um den öffentlichen Verkehr besser bewältigen zu können. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie sollte die neue Tramachse idealerweise durch die nördliche Altstadt führen.

Die Baukosten werden auf rund 110 Millionen Franken geschätzt. Den Grossteil davon sollen Bund und Kanton Bern tragen. Bundesgelder erhofft man sich im Rahmen des Agglomerationsprogramms; beim Kanton setzt sich Regierungsrätin Barbara Egger für das Projekt ein. Das letzte Wort hat allerdings der oft Bern-kritische Grosse Rat.

Für Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist die zweite Tramachse von grundlegender Bedeutung, wie er vor den Medien betonte. Heute fahren jede Stunde bis zu 100 Trams und Busse durch die Hauptgassen, was viele Besucher und Einheimische als störend empfinden.

Die Belastung dürfte in einigen Jahren noch grösser werden, wenn die Vororte Köniz und Ostermundigen mit einer Tramlinie verbunden werde. Auch dieses „Tram Region Bern“ führt durch die Innenstadt.

Die Stadt hat aber ein Pfand in der Hand: Das städtische Stimmvolk werde wohl nur dann Ja zum Vororts-Tram sagen, wenn Bern im Gegenzug eine zweite Tramachse erhalte, machte Tschäppät deutlich.

Die Linienführung durch die nördliche Altstadt war eine von 15 geprüften Varianten. Chancenlos blieb unter anderem eine unterirdische Lösung, die 700 Millionen Franken verschlungen hätte.

Ebenfalls verworfen wurde eine Variante „Altstadt Süd“. Sie hätte am Bundeshaus vorbeigeführt, doch auf dem Bundesplatz sind Fahrleitungen und Masten aus ästhetischen Gründen unerwünscht.

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