Die Stadt Bern nimmt den Eishockey-Playoff-Final zum Anlass, um eine alte Rechnung begleichen zu lassen: Der SC Bern muss von jedem Gäste-Eintritt einen Fünfliber an die städtischen Verkehrsbetriebe weiterleiten.
Eine entsprechende Vereinbarung haben der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) und der SCB getroffen. Beide Parteien bestätigten entsprechende Recherchen der Nachrichtenagentur sda.
Hintergrund ist ein Streit zwischen der Stadt Bern und dem HC Lugano, der seit Januar schwelt. Damals waren Tessiner Fans im Extrazug nach Bern gereist und hatten auf dem Weg ins Stadion einen Bernmobil-Bus verwüstet. Der Sachschaden belief sich auf 7500 Franken.
Nause drohte mit Massnahmen aus dem verschärften Hooligan-Konkordat und forderte den HC Lugano auf, die Kosten für die Instandstellung des Busses zu übernehmen. Das lehnte Lugano ab: Wenn Fans ausserhalb des Stadions Schäden anrichteten, sei der Klub dafür nicht verantwortlich.
Nun hat Nause die Bewilligung fürs erste Finalspiel in Bern am 5. April an mehrere Auflagen geknüpft, darunter die Fünfliber-Regelung. Ein Sprecher des SC Bern sagte dazu, insgesamt 900 Tickets stünden für den Gästesektor zur Verfügung.
Der Preis pro Gästeticket betrage wie beim letzten Final vor drei Jahren 50 Franken. Letztlich begleicht der SCB den Bernmobil-Schaden also aus eigener Kasse.
Kein Sonderzug
Die Stadt Bern hat den Match am kommenden Dienstag auch an die Bedingung geknüpft, dass die Lugano-Fans individuell oder per Car anreisen. Der Bus soll sie direkt vors Stadion fahren.
Im Januar kamen die Anhänger per Sonderzug. «Das tolerieren wir im Playoff-Final nicht», sagte Nause, «wir wollen keinen Fanmarsch von der S-Bahn-Station Wankdorf zur Postfinance-Arena».
Nause geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die nun getroffenen Massnahmen ausreichen. «Nach dem ersten Spiel in Bern werden wir die Sicherheitssituation analysieren und dann von Match zu Match entscheiden.»
Die Playoff-Finalserie zwischen Lugano und Bern beginnt am kommenden Samstag in Lugano.